Allergie ist nicht gleich Allergie! Welcher Allergietest ist der richtige?

Unterschiedliche Wege der Allergie – Typ I-IV

Wenn Erdbeeren eine sofortige allergische Reaktion im Mund bewirken oder Pollen, sobald sie eingeatmet werden, einen Nießanfall auslösen, spricht man von einer Allergie vom Soforttyp.
Es gibt unterschiedlieche Wege, die das Immunsystem einschlagen kann, wenn es „allergisch“ reagiert.

Sicher kennen Sie auch die roten Flecken auf der Haut, die Jeansknöpfe oder Schnallen hinterlassen.
Die Reaktion zeigt sich erst Stunden später und es dauert Tage, bis sie wieder verschwindet.
Daher heißt sie auch „Allergie vom verzögerten Typ“.
Das ist eine Typ IV – Reaktion der Haut, nachdem sie mit allergisierendem Metall (z.B. Nickel) in Berührung gekommen ist.

Nahrungsmittelintoleranzen fallen ebenfalls unter diese Kategorie der Allergien mit Spätreaktion.

Allergie ist nicht gleich Allergie und Allergie ist nicht gleich Intoleranz
Oft werden folgende allergie-ähnliche Zustände in einen Topf geworfen, obwohl ihnen komplett unterschiedliche Immunmechanismen zugrunde liegen.

  • Unverträglichkeit von Kohlenhydraten wie Milchzucker, 
Fruchtzucker und Zuckeraustauschstoffen wie Sorbit
  • Unverträglichkeit von Histamin
  • Unverträglichkeit von Gluten (Zöliakie)
  • Unverträglichkeit gegenüber Lebensmittelfarbstoffen, 
Konservierungsstoffen u.a.
  • Verzögerte Typ-III-Allergie 
(IgG-Antikörper gegen verschiedene Nahrungsmittel)
  • IgG4-vermittelte Nahrungsmittelunverträglichkeit

Für die Praxis ist jedoch nur eines wichtig:
All diese Zustände schaden Ihrem Darm und Ihrem Immunsystem und können Auslöser für unterschiedliche Erkrankungen sein.

Dass allergische Reaktion auf Nahrungsmittel meist verzögert sind, ist ein Grund, weshalb deren Existenz in der konventionellen Medizin umstritten ist (und damit auch der s.g. Nahrungsmittel-IgG-Test angezweifelt wird). Wenn Sie am Montag ein unverträgliches Nahrungsmittel verzehren, kann es sein, dass es erst am Mittwoch eine Reaktion auslöst und Verdauungsbeschwerden – oder aber ganz anders – Hautprobleme, Kopfschmerzen, Heuschnupfen, Gelenksbeschwerden oder Brain Fog (vernebeltes Denken) zur Folge hat.

Ein weiterer Grund für Kritiker der IgG-Nahrungsmittelintoleranztests ist folgender:
Egal um welches Nahrungsmittel es sich handelt, wenn Sie über längere Zeit viel und häufig davon essen, bildet der Körper in jedem Fall IgG-Antikörper.
Befürworter dieses Tests werten dies hingegen als Beweis, dass sich der Körper wehrt, wenn er von etwas zu viel und zu häufig bekommt.

Diesem Abwehrmechanismus können Sie vorbeugen – ich verrate Ihnen hier einen Trick der Immunologen:
Das Rotationsprinzip:

Sie essen jene Nahrungsmittel, die im Verdacht stehen, Allergien auszulösen, höchstens 2x pro Woche, sodass immer mindestens 2 bzw. 3 Tage dazwischen sind, an denen der Körper Zeit hat, die von den Immunzellen in der Darmwand gebildeten Antigen-Antikörperkomplexe wieder auszuscheiden.
Dadurch wird gewährleistet, dass diese nicht kumulieren, bestehende Nahrungsmittelintoleranzen ausheilen bzw. sich gar nicht erst neue bilden.

Es gibt bestimmte Formen von Intoleranzen, die keine Allergien sind:
Wenn Laktose, Fruktose oder Sorbit und Xylit nicht ausreichend verdaut werden können weil die sie aufspaltenden Enzyme nicht ausreichend im Darm bereitgestellt werden, so freuen sich darüber bestimmte Darmbakterien im Dickdarm. Diese bilden aus diesen Zuckern und Zuckeralkoholen massiv Gase. Blähungen sind die Folge.
Ein solcher Enzymdefekt ist meist erworben und eher selten angeboren und – die gute Botschaft – kann in ersterem Falle mit zunehmender Darmgesundheit wieder verschwinden.

Diese IgE-Tests bieten Allergieambulatorien, Labore oder oft auch Haut- und Lungenfachärzte an:
RAST oder PRICK-Test, gesamt IgE-Antikörper, freies IgE.

Der am weitest verbreitete Allergietest ist der sogenannte PRICK-Test.
Dabei wird mittels winziger Ritze auf der Haut die allergische Reaktion auf einen Tropfen mit unterschiedlichen Allergenen getestet.
Leider korreliert das Ergebnis nicht immer mit der Schwere der Symptome und manchmal können allergenspezifische IgE-Antikörper trotz Sensibilisierung nicht nachgewiesen werden.

Verlässlichere Ergebnisse soll der Allergiechip liefern, der privat zu bezahlen ist und von  Allergieambulatorien angeboten wird.
Auf dem ImmunoCAP ISAC® Mikrochip sind 112 unterschiedliche Allergenmoleküle in winzigen Punkten aufgebracht, z.B. Pollen-, Hausstaub- und Nahrungsmittel-Allergene. Auf diese Platten wird das Blutserum getropft.
Enthält das Blut IgE-Immunglobuline gegen ein Allergen, können diese “Immunkomplexe” dann mittels Laserlicht durch Fluoreszenz sichtbar gemacht werden. Je heller diese Punkte aufleuchten, umso stärker ist die Allergie ausgeprägt.

Mit dem Mikrochip kann man auch Kreuzallergien erkennen. Beispielsweise erkennt IgE von Birkenpollen-Allergikern auch ähnliche Moleküle in Apfel, Haselnuss, Walnuss, roher Karotte etc. Viele Pollenallergiker spüren dann zusätzlich ein Kribbeln an Lippen und Mund beim Genuss von Äpfeln.

Was kostet der Spaß?
Die Kosten für den Allergiechip werden – im Gegensatz zum RAST- und PRICK-Test – nicht von der Krankenkassa übernommen und betragen € 280 inkl. 10% MwSt.

Hier noch einige Definitionen und Erläuterungen zum Thema Allergiediagnostik:

IgE-Spiegel:
Dieser Wert sagt aus, ob generell vermehrt IgE-Antikörper gebildet werden. Erhöhte Gesamt-IgE-Spiegel kommen aber nicht nur bei allergischen Erkrankungen vor, sondern auch bei Befall mit Parasiten und bestimmten Bluterkrankungen (hämatologische Erkrankungen).

Allergisch, obwohl Ihr Allergietest nichts ergibt?
Mit diesen Tests können Sie Allergien anzeigen, obwohl Ihr klassischer IgE-Test negativ ist:

IgG-Tests:
Aus dem Blut werden Antigen-Antikörperkomplexe vom Typ Immunglobulin G identifiziert.

ECP (Eosinophiles Kationisches Peptid)
wird von bestimmten Leukozyten produziert, die an einer entzündlichen Reaktion beteiligt sind. Die Bestimmung ist deshalb sinnvoll, um den Verlauf von allergischem Asthma und atopischer Dermatitis (Neurodermitis) zu bestimmen. Aber auch um eine generelle Neigung des Immunsystems zu Allergie festzumachen.

Tryptase
Tryptase wird nur von aktivierten Mastzellen produziert. Der Tryptase-Spiegel dient der Diagnostik beim anaphylaktischen Schock, einer Mastozytose und bei der Provokationstestung bei allergischem Heuschnupfen (Rhinitis).

LTT
Durch einen Lymphozytentransformationstest (LTT) können sensibilisierte Lymphozyten nachgewiesen werden. Bei den meisten Typ-IV-Allergien vom Spät-Typ sind IgE-Tests nicht aussagekräftig, weil sich diese Allergien über die Veränderung bestimmter Lymphozyten zeigen.

Der LTT -Test kann darüber Auskunft geben, ob eine Überempfindlichkeit auf bestimmte Schwermetalle, z.B. auf das Quecksilber aus Amalgam oder ob eine Borreliose wahrscheinlich ist.

Kinesiologische Allergen-Austestung
Mittels Armlängenreflex oder Testen der Muskelkraft lässt sich eine Stressreaktion des Körpers auf Nahrungsmittel oder andere Allergene erkennen.
Diese Methode ist semiobjektiv und unterliegt mehreren Einflüssen, die das Ergebnis beeinträchtigen können. Ich verwende die Kinesiologische Allergietestung zum Feintuning nach einem Nahrungsmittelintoleranztest aus dem Blut.


So können Sie selbst zu Hause herausfinden, welche Nahrungsmittelunverträglichkeiten Sie haben
Eine kostengünstige, aber aufwendige Variante ist die Eliminationsdiät.
Lassen Sie dabei zuerst für 3 Wochen jene Nahrungsmittel weg, die generell ein hohes Allergiepotential aufweisen (Etikett lesen, Essens- und Befindlichkeitsprotokoll führen!).

Anschließend essen Sie eine Nahrungsmittelgruppe nach der anderen wieder für je 2 Wochen.
Wenn nach dem Wiedereinführen von einem Nahrungsmittel Ihre Symptome zurückkehren, wissen Sie, dass dieses Nahrungsmittel unverträglich ist.

Die Symptome sollten wieder verschwinden, wenn Sie es wieder weggelassen.

Was kann die Ganzheitsmedizin gegen meine Allergie tun?
Ein ganzheitliches Therapiekonzept mit Entgiftung, Darmsanierung, weitgehender Toxinvermeidung und Lösung von Energieblockaden ist die Voraussetzung für Selbstheilung, sodass Störungen wie Allergien eine optimale Chance auf Heilung haben.
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