Schadet Kohl meiner Schilddrüse?

Unterdrücken Kohlgemüse wirklich die Schilddrüsenfunktion?
In Internetforen und in Boulevardblättern kursieren Warnungen, bei einer Unterfunktion der Schilddrüse, Hashimoto etc. ja keine Kohlgemüse zu essen.

Gemeint sind hier die Kohlgemüse, wie Brokkoli, Karfiol/Blumenkohl, Grünkohl, Chinakohl, Kohlsprossen/Rosenkohl, Kraut etc., die zur Brassica-Familie gehören.

Es heißt, diese Gemüse würden Kropf fördern und die Schilddrüsenfunktion unterdrücken, also bei einer Schilddrüsenunterfunktion ungünstig wirken. Obwohl sich diese Meinung hartnäckig hält, konnte dies für normale Essmengen in Studien nicht belegt werden:

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC4892312/

Kohlgemüse sind gesund, auch für die Schilddrüse

Bestandteile von Brassica-Gemüse enthalten wichtige antikanzerogene Wirkstoffe und entzündungshemmende Antioxidantien, schützen also gegen Krebs, auch gegen Schilddrüsenkrebs.
Allerdings enthalten sie auch
 die potenziell schädlichen Substanzen Progoitrin und Thiocyanat, welche auf die Produktion von Schilddrüsenhormonen tatsächlich hemmend wirken. Letzteres ist aber erst ab großen Verzehrmengen wirksam.

Der Genuss von typischen Portionsgrößen roher, kommerzieller B. oleracae und B. rapa Sorten (d.h. Brokkoli, Chinakohl, Pak Choi) entspricht Progoitrin- und Thiocyanat-bildenden Indolglucosinolat-Expositionen in Konzentrationen, die weit unter denen liegen, die die Schilddrüsenfunktion beeinträchtigen könnten.
Die Studien empfehlen, im Gegensatz dazu, einen übermäßigen Verzehr (z.B. >1 kg/Tag über mehrere Monate) von rohem russisch-sibirischem Grünkohl der Art B. napus, einigen anderen Kohlarten und Rosenkohl, die alle eine hohe Progoitrinkonzentration aufweisen und somit die Jodaufnahme in die Schilddrüse verringern können und so die Synthese des Schilddrüsenhormons herabsetzen, zu vermeiden.

Anmerkung: Wer isst schon einen Kilo Kohlsprossen oder Grünkohl täglich über mehrere Monate?

Man müsste Unmengen von diesen Gemüsesorten verzehren bzw. ihren gepressten Saft trinken, damit die schilddrüsendämpfende Wirkung zum Tragen kommen würde.

Menschen mit Schilddrüsenunterfunktion brauchen also grundsätzlich auf diese sehr gesunden Gemüse keinesfalls zu verzichten.

Tipp für die Zubereitung von Kohl:

Damit Kohlgemüse möglichst wenig Blähungen verursacht, sollte nur das weiche Blatt verwendet werden und der Strunk bzw. die dickste, mittlere Blattader entfernt werden.
Die gilt besonders für Grünkohl, Schwarzkohl, Wirsingkohl…

Viele Menschen vertragen rohen Kohl besser als gegarten. In feinen Streifen in den Salat gemischt oder als Bestandteil eines Green Smoothies genossen, tut dieses gesundheitlich wertvolle “Arme-Leut”-Gemüse seine volle Wirkung.




Wie schädlich ist der Jo-Jo-Effekt wirklich?

Was ist besser?

Leicht über gewichtig zu sein und zu bleiben oder immer wieder abzunehmen und zuzunehmen (Jo-Jo-Effekt, Weight Cycling)?
Es hält sich immer noch die allgemeine Meinung, dass es gesundheitsschädlich sei, ständig ab- und zuzunehmen. 

Neueste Studien beweisen, dass diese Theorie nicht haltbar ist. Weder Mortalität noch Morbidität steigen auf lange Sicht an, wenn Menschen häufig Diät machen.
Im Gegenteil – eine jährliche Entschlackungskur bzw. Fastendiät entlastet den Körper und bringt ihm neue Energie. Auch ein Entlastungstag pro Woche ist schon ein Segen für die Gesundheit.

Selbst das “Intermittent Fasting”, also bloß ein paar Stunden ohne Nahrungszufuhr, zeigt äußerst positive Effekte:
Fasten wirkt entzündungshemmend, mobilisiert Ablagerungen, entgiftet also und tut den Hormonen, der Schilddrüse und den Nebennieren gut. Dabei meine ich das bewusste Fasten und nicht aufgezwungenes Hungern.

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC4205264/
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/10084239

Durchforstet man die Studien genauer, scheint es in manchen Arbeiten, dass beim “Weight Cycling” die kardiovaskulären Erkrankungen leicht überwiegen würden, andere wieder attestieren vermehrte psychische Störungen. Letztere räumen allerdings ein, dass die psychische Belastung durch die allgemeine Unzufriedenheit mit dem eigenen Körper, der als zu dick empfunden wird, zu tun hätte.
Übergeordnet vergleichende Metastudien können letztendlich grundsätzlich keinen direkten Zusammenhang zwischen dem Jo-Jo-Effekt und einem erhöhtem Krankheitsrisiko nachvollziehen.

Wie kann der Jo-Jo-Effekt aber dennoch zum Übeltäter werden?

Was häufige Zu- und Abnahmen allerdings sehr wohl mit sich bringen, ist eine Reduktion der Fettverbrennung und ein Trägerwerden des Stoffwechsels. D. h. Das Abnehmen wird immer schwieriger, weil der Körper versucht, jede Kalorie voll auszunutzen. Aber krank wird er deshalb nicht mehr oder weniger als jemand, der nie eine Diät macht.

Fazit:
Dauerhaft abnehmen wirst du nicht durch Fasten, sondern durch mehr Essen, und zwar mehr vom Richtigen. Eine typengerechte Ernährung, die auch auf Unverträglichkeiten, Hormone und Krankheiten Rücksicht nimmt und ausreichend Nährstoffe und Fette enthält, ist nicht nur leicht durchzuhalten sondern garantiert auch langfristigen Erfolg auf dem Weg zum Wunschgewicht.




Warum machen mich Diäten so schlapp?

Warum fühle ich mich während einer Diät so schlecht?
Warum bin ich bei einer Diät meist müde, schwach und weniger leistungsfähig? 

Kennst du das auch?
Egal ob Diät oder eine ungewohnte Ernährungsumstellung, an den ersten Tagen fühlen sich die meisten von uns einfach nur schwach, flau, haben Kopfschmerzen und sind schlecht gelaunt. Alles geht einfach viel schwieriger von der Hand als sonst.

Heißt das, das es für dich nicht gut ist, so zu essen?
Nein, dieses Missgefühl ist ein natürliches Zeichen einer Umstellung, weil der Körper gewohnt ist, mehr Energie zu bekommen und das von bestimmten Nahrungsmitteln. Man nennt diese Reaktion “Katabolismus“. Das heißt, der Körper stellt sofort auf Ausscheidung, Entgiftung und Abbau um, sobald die Ernährung weniger Kalorien enthält, als er gewohnt ist. Dies ist spätestens nach 3 Tagen einer Diät bzw. einer Ernährungsumstellung der Fall.

Das Gegenteil von Katabolismus – der Abbau ist Anabolismus – der Aufbau. Dieser kommt während der Gewichtszunahme zum Tragen, wo Gewebe und eben auch Fett aufgebaut werden.

Viele Menschen spüren diesen Energieentzug besonders heftig, wenn sie auf einmal auf Zucker verzichten sollen. Zuckersüchtige Menschen erfahren dies besonders schmerzhaft. Dieser Zuckerentzug kann sich in Kopfschmerzen zeigen oder zu Müdigkeit Erschöpfung und schlechte Laune führen. Er kann ein bis zwei Wochen dauern. Aber es zahlt sich aus, durchzuhalten, denn nach dieser Zeit hat man den Entzug geschafft und das Verlangen nach Zucker nimmt immer mehr ab.

Süchtig auf Milchprodukte? Gibt’s das?

In Getreiden und auch in Milchprodukten gibt es Stoffe, die in unserem Gehirn aktivierend wirken. Diese sind biochemisch unseren körpereigenen Endorphinen ähnlich, sodass sie wie Glückshormone wirken. Und darauf kann man süchtig werden. Diese Stoffe sind z.B. Gluteomorphine in glutenhaltigen Getreiden oder Casomorphine in Milchprodukten.
Nicht von ungefähr sind die Kühlregale meterlang mit Milchprodukten gefüllt. Und nicht von ungefähr löst der Gedanke an ein frisches, knuspriges Brot oder das Sonntagsgebäck zum Frühstück bei den meisten von uns ein lustvolles “Mhhh…” aus.

Was süchtig macht, macht auch Entzugssymptome, wenn wir es nicht mehr bekommen.
Die Symptome sind hier ganz ähnlich wie beim Zuckerentzug: extreme Müdigkeit, Schlappheit, extrem schlechte Laune …
Aber auch hier gilt: ein bis zwei Wochen durchhalten, dann ist der Spuk vorbei.




Was ist HIIT? Was ist LISS?

By DR. VERONIKA KÖNIGSWIESER

Was ist HIIT im Gegensatz zu LISS?

Neues Jahr, neue Vorsätze? Gehören Sie auch zu den Menschen, die mit viel Motivation endlich mehr Sport zu machen in das neue Jahr gestartet sind, nur um festzustellen, dass Ihnen der ideale Workout-Plan fehlt?

Dann darf ich Ihnen zwei Trainigsmethoden vorstellen, die in der Kombination für ideale Ergebnisse sorgen und aufgrund der kurzen Dauer sehr gut in den Alltag eingebaut werden können.

HIIT – High Intensity Interval Training

HIIT ist ein forderndes Kraft und Ausdauer- Training, bei dem der ständige Wechsel zwischen kurzen, sehr hohen Belastungsintervallen und Pausen im Vordergrund steht. Während der Belastungsintervalle, die zwischen 20 und 60 Sekunden dauern, geht man an die persönliche Belastungsgrenze. Das Workout dauert 7 (3 Zyklen) bis maximal 30 Minuten (10 Zyklen).

Laufen, Kniebeugen, Hampelmann, Burpees, Liegestütze, Tabata- oder Wingate-Training oder Crossfit sind Übungen, die für HIIT geeignet sind.

Da das HIIT Training durch die hohe Intensität der Intervalle so fordernd ist, reichen 2 Trainingseinheiten pro Woche, da der Körper auch Zeit braucht neue Muskeln aufzubauen und zu regenerieren.

Wer regelmäßig HIIT betreibt, darf sich über Kraft- und Muskelaufbau, sowie eine Verbesserung der Ausdauer, verbesserte Lungenkapazität und einem Anti-Aging-Effekt freuen.

Der Nachbrenneffekt im Stoffwechsel (Metabolic Afterburn) sorgt dafür, dass man in der Ruhephase nach der Belastung und selbst noch im Schlaf Kalorien verbrennt. Durch das sehr intensive HIIT Training entsteht nämlich ein Sauerstoffdefizit in den Zellen. Für das Auffüllen des Defizites braucht der Körper mehr Energie, die durch Kalorienverbrennung bereitgestellt wird.

Sportanfänger sollten das HIIT – Training langsam starten. Weniger Zyklen sind am Anfang sinnvoll, da der Körper am Anfang eine längere Regenerationszeit benötigt. Steigern Sie die Anzahl Woche für Woche.

Starten Sie mit 3 Zyklen und steigern Sie erst, wenn Sie sich nicht mehr gefordert fühlen.
Sportgewohnte und Leistungssportler brauchen bis zu 10 Zyklen, um einen Benefit zu spüren.

LISS – Low Intensity Steady State

joggen sport © pixabay

Unter LISS versteht man ein Ausdauertraining mit niedriger, gleichbleibender Intensität.

LISS ist ideal für Sporteinsteiger, da die Anstrengung nicht sehr groß ist.

Dadurch wird die Ausdauer zwar nur langsam gesteigert, aber dafür werden umso mehr Stresshormone abgebaut und die Gelenke geschont. Es ist ein so genanntes regeneratives Training, das perfekt in die Tage zwischen den HIIT-Einheiten passt.

1 bis 2 Trainingseinheiten pro Woche, die jeweils zwischen 30 und 120 Minuten dauern, wären optimal. Dabei sollte die Herzfrequenz bei 60 bis 80 des Maximums liegen.
Diese liegt bei einem Freizeitsportler mittleren Alters meist durchschnittlich bei 120 Pulsschlägen pro Minute.
Wer es genau errechnen will: siehe eigener Blogbeitrag.
Typische LISS-Trainings sind Radfahren, Walken, Schwimmen, Langlaufen, Yoga oder Pilates.

balance LISS

balance LISS © 13FTStudio shutterstock

Der Vorteil vom LISS – Training ist eine gesteigerte Grundlagenausdauer. Da die persönliche Belastungsgrenze im Gegensatz zum HIIT-Training nicht erreicht wird, sind auch die Regenerationszeiten kürzer.

Wenn Sie einen optimalen Trainingseffekt erreichen wollen, dann verbinden Sie am besten beide Trainingsarten. Das entspricht auch den neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen.
HIIT und LISS sollten sich dabei abwechseln.

Um den Stoffwechsel so richtig anzukurbeln, trainieren Sie am besten mit leerem Magen. Das greift Ihre Fettreserven besser an als wenn die Kohlenhydratspeicher voll sind, sowie es nach dem Essen der Fall wäre.
Und nicht vergessen: Jede Bewegung zählt!
Bewegen Sie sich im Alltag, wo immer es geht:

  • Stiegensteigen statt Aufzug
  • auf der Rolltreppe gehen statt stehen
  • kleine Strecken zu Fuß statt mit dem Auto oder den öffentlichen Verkehrsmitteln
  • alle 1-2 Stunden aufstehen, dehnen, Stiegen steigen oder leichte Lockerungsübungen machen. Für die ganz Fleißigen folgen nun 1 bis 3 Runden HIIT. (Langes ununterbrochenes Sitzen ist für die Gesundheit schädlich.)

Wenn bei Ihnen nicht nur die Fitness im Vordergrund steht, sondern Sie auch Gewicht verlieren und Fett abbauen wollen, ist die richtige Ernährung essentiell. Immerhin ist unsere Ernährung zu 70 Prozent für Ihre Wunschfigur verantwortlich. 70% Ernährung – 30% Bewegung („You cannot outtrain a bad diet“!).

Darüber aber mehr in den nächsten Blog-Beiträgen.

Fazit für die Praxis:

1) Ca. 5 Minuten Aufwärmtraining (alle Gelenke durchbewegen, kurzes Dehnen, lockeres Laufen …

2) Idealziel:

2-3 x/Woche HIIT + an den Tagen dazwischen 3 x pro Woche LISS.

trainingsplan

© Andrey_Popov shutterstock

Sporteinsteiger: 3 Zyklen HIIT

Freizeitsportler: 5 Zyklen HIIT

Leistungssportler: 10 Zyklen HIIT

Minimum für die Gesundheit: 2 x pro Woche Sport (HIIT oder LISS – Hauptsache irgendetwas davon) + Alltagsbewegung

Für Bewegungsmuffel: wenigstens Alltagsbewegung

Die gute Nachricht: Wenn der innere Schweinehund einmal bezwungen ist, steigt die Lust auf Bewegung, je länger Sie Ihren Trainingsplan durchziehen. Mit dem Training kommt die Lust … und als Belohnung eine attraktive Silhouette!

Viel Spaß!

Ihre

Dr. Veronika Königswieser




6 sichere Tipps, Bauchfett & Blähungen erfolgreich loswerden

By DR. VERONIKA KÖNIGSWIESER

Hallo und herzlich willkommen!

In diesem Artikel geht es um sechs Maßnahmen, wie Sie einen zu großen Bauch, sei es nur durch Blähungen oder durch zuviel Bauchfett, erfolgreich loswerden können.

1.) Vermeiden Sie, zwischendurch zu essen.
Was heißt das? Optimal wäre es, nur zu den Mahlzeiten, aber zwischendurch keinen einzigen Bissen zu essen, außer kalorienfreie Getränke, wie Wasser oder ungezuckerten Tee.

Warum ist das wichtig?

Jedes Mal, wenn wir essen, steigt der Blutzucker an und Insulin wird ausgeschüttet. Bleibt der Insulinspiegel den ganzen Tag auf einem hohen Level ohne die Chance, zwischendurch stark abzusinken, kann das die Fettverbrennung behindern.

Ideal ist es, 2-3 Mahlzeiten pro Tag zu essen und zwischen den Mahlzeiten vier bis fünf Stunden Fastenpausen einzuhalten, in denen kein einziger Bissen gegessen wird.

Gleichzeitig bekommt dadurch auch unser Verdauungssystem eine Erholungspause, was bedeutet, dass die Verdauungssäfte bei der nächsten Mahlzeit wieder voll arbeiten können und durch die verbesserte Verdauungskraft Blähungen unwahrscheinlicher werden.

Unser Darm ist mit einem Gärsilo vergleichbar. Wird der Nahrungsbrei nicht vollständig von den Verdauungsenzymen aufgespalten, stehen dessen Bestandteile den Gärungs- und Fäulnisbakterien zur Verfügung, die Gär- und Fäulnisgase entstehen lassen. Das sind dann die mehr oder weniger stark riechenden Winde. Je größer die Menge an zu verdauender Nahrung, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, Blähungen zu entwickeln.

Die vier bis fünfstündigen Essenspausen zwischen den Mahlzeiten sind Teil des sogenannten Intermittierenden Fastens (unterbrochenes Fasten).

2.)  Bestimmte Gemüsesorten verursachen leichter Blähungen als andere.

Dazu gehören die sogenannten Kreuzblütler.

Das sind zum Beispiel Gemüse aus der Kohlfamilie wie Brokkoli, Kohl, Kraut, Kohlsprossen, …

„Jedes Böhnchen gibt ein Tönchen…“
Hülsenfrüchte wie Bohnen, Erbsen, Linsen, Lupinen, Sojabohnen enthalten bestimmte Eiweiße, die für die meisten Menschen schwer verdaulich sind und Blähungen erzeugen.

Sie müssen für sich selber herausfinden, wie viel von diesen Gemüsen sie essen können, ohne von Blähungen geplagt zu werden.

Auf der anderen Seite sind aber gerade diese Kreuzblütler sehr gesund, weil sie viele Krebsschutzstoffe enthalten.

3.) Reduzieren Sie Zucker auf ein Minimum. Zucker fördert die ungünstige Darmflora und auch Darmpilze, die Blähungen verursachen können.

Außerdem lässt Zucker den Insulinspiegel in die Höhe schnellen, was die Fettverbrennung blockiert und Bauchfett fördert.

4. Zu viele schnell verfügbare Kohlenhydrate, also auch Nudeln, Brot, Gebäck, Mehlspeisen, Süßigkeiten im Übermaß, werden schnell zu Zucker abgebaut. Pilze und bestimmte Darmbakterien lieben Zucker und produzieren Gärgase. Somit fördern diese Kohlenhydrate nicht nur die ungünstige Darmflora und Darmpilze, sondern somit auch Blähungen.

Kohlenhydrate per se sind nicht schlecht, nur wenn das Verhältnis zwischen Zufuhr von schnell verfügbaren Kohlenhydraten und der Zufuhr von stärkearmen Gemüsen nicht stimmt, so übersäuert der Körper nicht nur, sondern das kann auch Blähungen und Bauchfett fördern.

2/3 der täglichen Nahrungszufuhr sollten aus stärkearmem Gemüse bestehen.

5. Vermeiden Sie, sich zu überessen. Jeder Bissen zu viel in unserem Darm verursacht Gärung und Fäulnis und somit Blähungen. Auch wenn es in Gesellschaft oder beim Buffet immer noch schmeckt, auch wenn sie schon längst satt sind oder Sie bei einer Einladung einen weiteren Nachschlag angeboten bekommen, obwohl Ihr Magen schon längst voll ist oder wenn sie beim Fernsehen aus Gewohnheit automatisch und gedankenlos das Knabberzeug in sich hineinstopfen, fragen Sie Ihren Magen, ob er das alles jetzt wirklich noch will.

Weit über das Sättigungsgefühl hinauszuessen, überfordert unser Verdauungssystem.

Ganz zu schweigen von den überzähligen Kalorien, die als Bauchfett auf unseren Hüften und der Teile landen.

6. „Iss nur wenn du hungrig bist!“

Vermeiden Sie, ohne Hungergefühl zu essen! Nur weil es jetzt Zeit wäre zu essen, weil die Mittagsglocken läuten oder weil alle jetzt zum Mittagstisch gehen, bedeutet noch lange nicht, dass Ihr Körper jetzt auch Nahrung braucht. Hören Sie auf Ihren Magen und pflegen Sie Ihren Hunger!

Wenn Sie Gewicht abnehmen und Bauchfett verlieren wollen, dann findet die Fettverbrennung während der Zeit statt, wenn Sie sich keine Nahrung zuführen, also wenn Sie fasten.

Das ist also während der Essenspausen zwischen den Mahlzeiten und nachts während Sie schlafen.

Das erwähnte „Intermittent Fasting“ ist eine erprobte Methode, um die fettverbrennenden Hormone zu aktivieren und dem Darm seine wichtigen Ruhepausen zu gönnen.
Dabei wird zwischen den Mahlzeiten eine Essenspause von 4-5 Stunden eingelegt und zwischen der letzten Mahlzeit des Tages und der ersten des Folgetages 14 bis 16 Stunden gefastet. Das dient der Hormon- und Darmgesundheit und schützt vor ungeliebtem Bauchfett. Aber darüber erzähle ich mehr an anderer Stelle.

Ist mein Darm gesund?
Machen Sie unseren Darm-Selbst-Test!

¬ Haben Sie immer wieder Verdauungsprobleme (Verstopfung, Blähungen, Völlegefühl oder Durchfall)?

¬ Sind Sie chronisch müde oder sind Ihre Hormone auf Berg und Talfahrt?

¬ Haben Sie Allergien oder eine Autoimmunerkrankung?

¬ Leiden Sie unter hartnäckigem Bauchfett?

Dann könnte ein löchriger Darm (Leaky Gut) oder eine Candida-Pilz-Belastung zumindest eine wichtige Mitursache sein.

Wollen Sie wissen, ob Ihr Darm in Ordnung oder vielleicht schon geschädigt ist?
Machen Sie unseren kostenlosen Selbsttest und finden Sie´s heraus!

Im Anschluss bekommen Sie als Dankeschön unsere digitale Gratis-Checkliste “Anti-Pilz-Food – Nahrungsmittel bei Candida und Leaky-Gut-Syndrom”, die Sie als erste Maßnahme umsetzen können.

Hier geht´s zum Test:

Ist mein Darm löchrig – habe ich ein Leaky-Gut-Syndrom? Habe ich eine Candida-Pilz-Belastung? ( hier klicken!)

P.S.:
Wenn Sie möchten, können Sie auch gerne mein Video zu diesem Artikel ansehen:

(function (d, s, id) { var js, hjs = d.getElementsByTagName(s)[0]; if (d.getElementById(id)) return; js = d.createElement(s); js.id = id; js.src = "//www.ezplayer.net/scripts/sdk/v6/lib.js?v1"; hjs.parentNode.insertBefore(js, hjs); }(document, 'script', 'ezplayer-jssdk'));




5-8 Portionen Gemüse – idiotischer Mist?

So ein idiotischer Mist! 
Das war die Reaktion einer Blog-Leserin auf meinen Beitrag “Die 5 häufigsten Fehler einer glutenfreien Ernährung”.

“Ausreichend Gemüse und Obst (1-2 Portionen Obst und 5 bis 8 Portionen Gemüse pro Tag. 1 Portion = 1 Doppelhand voll). Was schreiben sie denn da? 8 Portionen Gemüse/Tag das heisst jede Stunde Gemüse essen. So ein Mist. Da denkt wohl niemand mehr etwas beim Aufstellen von solch idiotischen Regeln.”

Danke für diesen Hinweis! Solche Reaktionen auf meine Posts und Blog-Beiträge sind für alle hilfreich, weil damit Fragen aufgeworfen und geklärt werden können, die für viele andere auch gültig sind. Stündlich zu essen, das wäre allerdings tatsächlich ein “idiotischer Mist”. Mit 5-8 Portionen Gemüse ist aber nicht zwingend 5-8mal am Tag essen gemeint.

5-8 Portionen, das sind beispielsweise zwei Port. Obst (1 Apfel, 1 Handvoll Beeren) bzw. insgesamt 3 Doppelhände voll von einer Mischung aus Rucola, Feldsalat, Chinakohl geschnitten, Paprikastreifen, Radieschenscheiben, Petersilie, Frühlingszwiebel für einen Rohkostsalat. Das ergibt beispielsweise eine mittlere Salatschüssel als Beilage zum Mittagessen.

Wenn zu einer Hauptmahlzeit noch 1-2 Portionen gedämpftes Gemüse als Beilage dazukommen, so ergibt das schon beachtliche sieben Portionen Obst und Gemüse für den ganzen Tag. Eine Variante wäre auch, die rohen Blätter, 1 Portion Obst und 1 Biozitrone mit Schale in einem Smoothie zu verarbeiten – ein tolles Frühstück zum Start in den Tag.

Ernährungsphysiologisch ist das für Menschen mit halbwegs normal funktionierendem Darm und Kauwerkzeugen gut verdaulich und empfehlenswert (Ballaststoffe, Antioxidantien, Basenüberschuss…). Für Menschen mit einer chronisch entzündlichen Darmerkrankung oder einer starken Gastritis ist das allerdings zu viel an Ballaststoffen und vor allem zuviel Rohes. Hier gelten eigene Richtlinien bezüglich Menge und Zubereitungsart von Obst und Gemüse.

Allgemein gilt: So viel Gemüse wie möglich, aber nur so viel, wie gut vertragen wird, also verdaut werden kann. Nicht zuviel Obst wegen der Fruktosebelastung – zwei Portionen sind für die meisten Menschen gut verträglich. Wichtig ist auch, jede Pflanzenkost unbedingt gründlich und (fast) bis zur Verflüssigung kauen, wie es schon der Vater der Darmsanierung, Dr. F. X. Mayr, gepredigt hat – dann haben es Magen und Darm unvergleichlich leichter und werden es danken.
Liebe Grüße
Dr. Veronika Königswieser




Fitnesss Trainingsbasics

Nur richtig trainiert, ist gut trainiert !

Sie brauchen ein Medikament, welches Ihnen beim Abnehmen hilft, Ihren Körper stählt, und Sie rundum fit und gesund erhält? Dann greifen Sie zu „Sport“. Dieses Mittel wirkt garantiert, vorausgesetzt Sie nehmen es konsequent ein, und beherzigen ein paar wichtige Regeln. Diese Regeln für ein effektives Training nach den neuesten Erkenntnissen der Sportmedizin habe ich für Sie zusammengefasst und gängige Fitnessmythen unter die Lupe genommen.

Die Sportmedizin hat in den letzten Jahren enorm an Erkenntnissen gewonnen, und bezüglich der Trainingsempfehlungen geradezu einen Paradigmenwechsel vollzogen. Hieß es früher “so lange wie möglich, so viel wie möglich”, so lautet jetzt eher die Devise: kurz, aber dafür (maximal) intensiv. Das gilt sowohl für das Ausdauertraining als auch für Gymnastik und Kraftübungen.Nichts geändert hat sich allerdings an der ehernen Grundlage jeder Fitness, nämlich: Bewegung ist alles.


Gehen statt Sitzen

Bewegen Sie sich bewusst immer und überall! Im Alltag gibt es eine Fülle an Möglichkeiten, die man durchaus forcieren kann. Ob Treppensteigen, Gartenarbeit, Einkaufswege, oder Gassigehen mit dem Hund.
Haben Sie gewusst, dass die WHO ein tägliches Pensum von 10.000 Schritten empfiehlt? Der tägliche Durchschnitt liegt bei den meisten allerdings nur bei 2000 bis 4000 Schritten. Mein Tipp für Sie: schalten Sie auf ihrem Smartphone den Schrittzähler ein , bzw. laden Sie sich eine App herunter, und dann – gehen Sie.
Eine große amerikanische Studie zeigte übrigens, dass Schlanke bis zu 2/3 überflüssiger Kalorien, die andere als Hüftspeck einlagern, in alltäglichen Bewegungen “verpulvern”. Das tägliche Schrittepensum lässt sich natürlich in Intensität und Geschwindigkeit steigern. Womit wir schon beim Thema “Ausdauertraining” sind.

Kurze, hochintensive Trainingsintervalle

Beginnen wir mit dem Mythos, dass “mehr” mehr ist. Wöchentlich sollte man 2 bis 3 Stunden seine Ausdauer trainieren, so heißt es. Doch die Erkenntnisse der modernen Sportmedizin belegen, dass dieses Pensum gar nicht notwendig, sontrainingsutensliliendern im Gegenteil, sogar ineffizient ist!

Nehmen wir zum Beispiel das Laufen:
Kurze, hohe Intensitätsintervalle, während denen man abwechselnd intensiv und dann wieder ruhig und entspannt läuft, können das Herz- Kreislaufsystem in 10-20 Minuten optimal trainieren! HIIT

Amerikanische Forscher haben sogar herausgefunden, dass die minimalsten Anstrengungen, die bereits einen positiven Effekt haben, bei 1 Minute liegen.

Wenn das kein Ansporn ist!

Dass Laufen schlecht für die Knie sei, fällt allerdings unter die Rubrik Mythos. Untersuchungen der Stanford University zeigten, dass die Knie älterer Läufer in keiner schlechteren Verfassung sind als jene von Nichtläufern.

Und wie steht es mit dem Dehnen vor dem Laufen?


Hier gehen die Meinungen auseinander, doch Fitnessexperte Roman Daucher ist überzeugt, dass Dehnen vor jeder sportlichen Aktivität, bei welcher die Freiheitsgrade in den Gelenken nicht benötigt werden, kontraproduktiv ist. „Dehnen vor dem Laufen ist nicht sinnvoll, nach dem Laufen schon“.

Für all jene, die Abnehmen wollen, ist natürlich die entscheidende Frage, wie es um die Fettverbrennung bestellt ist. Die gute Nachricht: Fett wird ab der ersten Minute verbrannt. Vorausgesetzt! man läuft bzw. trainiert in der richtigen Pulsfrequenz.

Die Herzfrequenz als wichtigster Trainingsfaktor

Die Herzfrequenz – also die Anzahl an Schlägen pro Minute, mit denen das Herz arbeitet – ist der entscheidende Faktor beim Training. Sie ist eine individuelle Größe, und jeder Mensch hat seinen eigenen Ruhe- bzw. Maximalpuls. Der Ruhepuls ist ein Maßstab für die Leistungsfähigkeit unseres Herzens, und gibt auch Aufschluss über unsere Kondition. Warum? Weil kontinuierliches Training, und zwar besonders der Ausdauer, zu einer allgemeinen Senkung des Ruhepulses führt. Wobei Frauen generell aber einen etwas höheren Ruhepuls haben . Die Messung sollte im Liegen und unmittelbar nach dem Aufwachen erfolgen. Der zweite wichtige Parameter ist die maximale Herzfrequenz. Jene Frequenz also, die angibt, wie schnell das Herz bei maximaler Belastung schlagen kann. Sie ist abhängig vom Alter, dem Geschlecht (auch hier haben wir Damen einen höheren Ausgangswert) und der körperlichen Leistungsfähigkeit. Am empfindlichsten reagiert die HF im übrigen auf Geschwindigkeitsveränderungen.

Der individuell richtige Trainingspuls

Gehören Sie auch zu jenen, die ihre Trainingsintensität „nach Gefühl“ dosieren? Also jener altbekannten Empfehlung folgen, die besagt, dass man sich beim Laufen noch normal unterhalten können sollte. Doch wirklich effektiv wird jegliches Training erst, wenn Sie möglichst in Ihrer individuell richtigen Pulszone trainieren.Artikelbild auswählen 2

Merke;

Optimale Belastungsherzfrequenz = Optimaler Trainingspuls!

 

 


Formeln zur Bestimmung der maximalen Trainingsherzfrequenz ( HF max)

joggen mann frau

© Lina Truman shutterstock

220 minus LA bei Männern

226 minus LA bei Frauen

220 minus ½ LA bei gut trainierten Menschen

Zonen für den optimalen Puls

  1. Gesundheitszone 50-60% der HfmaxArtikelbild auswählen 4
  2. Einsteigerprogramm, zur allgemeinen Gesunderhaltung und Rehabilitation
  3. Fettverbrennungszone 60 – 70% der Hfmax
  4. Gewichtsreduktion, Stärkung des Herz-Kreislaufsystems
  5. Aerobe Zone 70-80% der Hfmax

    schlank mann frau joggen

    © Lina Truman shutterstock

          

 

Artikelbild auswählen 3

Stärkung der aeroben Kapazität, Stärkung des Atemsystems

  1. Aerob-anerobe Übergangszone 80-90% der Hfmax
  2. Verbesserung des Abbaus von Laktat, längere Belastung bei höherer HF (???)
  3. Warnzone 90 – 100% der HFmax
  4. Der Körper kann nicht genügend Sauerstoff bereitstellen, Belastungen in diesem Bereich führen zu Überlastung und Verletzungen!

Buchempfehlung:

Roman Daucher(Affiliatelink), DER CAFE PULS FITNESSRATGEBER: SPORTTIPPS UND REZEPTE




Erhöhtes Cholesterin – welche Ernährung hilft?

Keine Lust oder Zeit zu lesen? Hier habe ich den Artikel als Audio aufgenommen.

Klicken Sie auf den roten “Play-Button” links! Viel Spaß beim Anhören!

Die Ernährung ist der wichtigste Faktor, um Cholesterin auf natürliche Art zu senken. Hier erfährst du, worauf zu achten ist.
(Beitragsbild ©dDara shutterstock)

 

Ernährung und Cholesterin

Hohe Cholesterin-Werte sind meist kein Grund, gleich zu Medikamenten zu greifen. Denn die Blutfett-Werte lassen sich durch die Ernährung zum Glück stark beeinflussen. Wie insgesamt beim Thema Cholesterin haben sich die Empfehlungen der Gesundheitsexperten auch hier mehrere Male geändert. Was hilft also wirklich?

 

Cholesterin aus der Nahrung ist nicht wichtig

Beim Thema Cholesterin und Ernährung zeigt sich besonders deutlich, dass einfache Erklärungen nicht immer die besten sind – und auch, wie stark alles in unserem Körper miteinander zusammenhängt. Wenn das Cholesterin zu hoch ist, so dachte man früher, dann muss man eben weniger Cholesterin essen – entsprechend lautete die Empfehlung über Jahre hinweg, möglichst cholesterinarm zu essen.

Heute ist klar, dass diese Empfehlung völliger Unsinn war: Das Cholesterin aus unserer Nahrung beeinflusst den Cholesterin-Spiegel nur zu einem geringen Prozentsatz – denn den größten Teil des Cholesterins produziert der Körper selbst. Mittlerweile haben darum weltweit fast alle führenden Gesundheitsorganisationen die Warnungen vor zu viel Nahrungscholesterin aus ihren Empfehlungen entfernt.

 

Low-Carb oder Low-Fat?

low fat

Pixabay

Die nächste Empfehlung lautete, möglichst fettarm zu essen, was uns eine nicht endende Flut an „fettarmen“ und „fettreduzierten“ Produkten beschert hat. Auch diese Empfehlung hat sich aber als höchstens halb wahr herausgestellt, besonders vor dem Hintergrund, dass die Zahl der Übergewichtigen trotz sinkender Fettaufnahme immer weiter ansteigt.

Neuere Studien haben nun sogar gezeigt, dass die Lebenserwartung mit zunehmendem Fettverzehr nicht sinkt, sondern sogar leicht steigt.[1]

Ein neuer Ansatz, der oft als „Low Carb“ (sprich: „wenig Kohlenhydrate“) bezeichnet wird, propagiert darum nun wieder eine ganz andere Sichtweise: Es sind die Kohlenhydrate, nicht die Fette, welche an der Epidemie von Übergewicht, steigenden Cholesterin-Spiegeln und Diabetes schuld sind und zu einem frühzeitigen Tode führen.

Entsprechend verwirrend ist derzeit die Lage: Was denn nun – „#low Fat“ oder „Low Carb“?

Neuere Studien zeigen, dass die Wahrheit hier – wie so oft – in der Mitte liegt. Metaanalysen vergleichender Studien konnten folgende Effekte feststellen[2–13]:

 

  Low Fat – High Carb Low Carb – High Fat
Gesamt Cholesterin sinkt steigt leicht
Triglyceride steigt sinken
HDL sinkt steigt
LDL sinkt steigt leicht
LDL/HDL-Ratio unverändert verbessert sich
Gesamt Cholesterin/HDL Ratio verschlechtert sich verbessert sich
Triglyceride/HDL verschlechtert sich verbessert sich
ApoB/ApoA verschlechtert sich verbessert sich
LDL-Größe verschlechtert sich verbessert sich
omega 3 healthy fats

©bitt24 shutterstock

 

Wie die Tabelle zeigt, hat eine übermäßige Aufnahme von Kohlenhydraten die schlimmsten Auswirkungen auf die Blutfett-Werte. Zwar steigt das Cholesterin insgesamt unter einer fettreichen Kost stärker an, aber davon sind alle Formen von Cholesterin gleichermaßen betroffen und die gesundheitsrelevanten Verhältnisse verbessern sich sogar.

Trotzdem hat keine der beiden Diäten hat durchweg positive Auswirkungen: Während sich einige Blutwerte verbessern, verschlechtern sich andere. Beide Ansätze sind also nur die halbe Wahrheit und die Crux liegt auch hier mal wieder im Detail: Entscheidend ist nicht irgendeine extreme Diät, sondern vor allem die Qualität der Fette und Kohlenhydrate.

 

Cholesterin senken durch Ernährung: Die wichtigsten Faktoren

So kommen heute immer mehr Forscher zu dem Schluss, dass die folgenden vier Punkte, die eigentlich entscheidenden sind:

  1. Gewichtsreduktion bei Übergewicht durch Reduktion der Gesamt-Energiezufuhr (Kalorien).
  2. Ersetzen von Transfetten durch gesunde, möglichst ungesättigte Fettsäuren und gesunde gesättigte Fette sowohl pflanzlichen als auch tierischen Ursprungs, möglichst in Bio-Qualität.
  3. Ausgewogene Ernährung mit viel Gemüse und 1-2 Portionen Obst (stärkearmes, blättriges, wässriges Gemüse mindestens die Hälfte bis 1/3 der Gesamtnahrungsmenge bzw. 5-10 Portionen = Doppelhände pro Tag).
  4. Vermeiden von schnell verfügbaren Kohlenhydraten mit einer hohen glykämischen Last (Zucker, Weißmehlprodukte etc.)

Sehen wir uns alle diese Punkte also etwas genauer an, damit wir die Zusammenhänge besser verstehen.

Übergewicht und Cholesterol

schlank ernährung

© Ulvi Yagubov shutterstock

Übergewicht ist ein wesentlicher Faktor für unsere Blutfettwerte, denn es verändert die Art, wie der Körper Fette verstoffwechselt und den Cholesterin-Haushalt reguliert.[14–17] Unter Übergewicht produziert der Körper insgesamt mehr Cholesterin, kann überschüssiges LDL-Cholesterin nicht mehr normal abbauen und HDL nicht mehr wie gewohnt produzieren. Über die Zeit verschlechtern sich dadurch alle Aspekte des Lipidprofils.

Anhaltendes Übergewicht kann zudem zum sogenannten metabolischen Syndrom führen, welches neben Bluthochdruck, Insulinresistenz bzw. Diabetes Typ II durch eine deutliche Verschlechterung des Lipidprofils gekennzeichnet ist.

Übergewicht abzubauen, ist darum eine der wichtigsten Maßnahmen zur Normalisierung der Cholesterin-Werte und kann eine dramatische Verbesserung mit sich bringen.[18, 19]

Wie man am besten abnimmt, ist aber schon wieder eine Diskussion, in der sich völlig verschiedene Ansätze spinnefeind gegenüber stehen. Unstrittig dürfte aber wohl sein: Die richtige Art von Bewegung zur richtigen Zeit und eine Senkung der Gesamt-Energiezufuhr durch eine gesunde, ausgewogene Ernährung sind die wichtigsten Eckpunkte zum Gewichtsverlust. Hierzu an anderer Stelle oder im persönlichen Gespräch mehr, da diese Diskussion hier den Rahmen sprengen würde.

Kommen wir zum nächsten Punkt.

Gesunde Fette für bessere Cholesterin-Werte

Wie oben schon angedeutet, greift die Empfehlung, fettarm zu essen, um das Cholesterin zu senken, viel zu kurz. Denn Fett ist nicht gleich Fett und eine insgesamt fettarme Ernährung kann sogar gesundheitsschädlich sein: Eine mangelnde Aufnahme von fettlöslichen Vitaminen, Schäden an den Membranen von Zellen und Mitochondrien und ein gestörter Hormonhaushalt sind nur einige der möglichen Folgen.

Studien konnten zudem zeigen, dass die Verbesserung der Blutfettwerte viel ausgeprägter ist, wenn gesättigte durch ungesättigte Fette ersetzt werden, als wenn Fette insgesamt reduziert werden.[8, 20–22] Nicht die Menge, sondern vor allem die Qualität der Fette ist also entscheidend.

Was aber sind gesunde Fette? Fette lassen sich zunächst einmal in die folgenden groben Klassen einteilen:

  • Gesättigte Fettsäuren
  • Ungesättigte Fettsäuren
    a) einfach ungesättigte Fettsäuren
    b) mehrfach ungesättigte Fettsäuren
    c) Transfette

Gesättigte Fettsäuren

Gesättigte Fettsäuren liefern zwar viel Energie, wirken sich aber leicht negativ auf den Blutfett-Spiegel aus und sollten nur in Maßen konsumiert werden. Nur maximal ein Drittel der insgesamt konsumierten Fette sollte aus solchen gesättigten Fettsäuren bestehen. Lange Zeit wurden gesättigte Fettsäuren fast so verteufelt wie ehemals das Cholesterin, neuere Forschung relativiert diese Ansicht nun wieder – auch gesättigte Fettsäuren sind wichtig, aber das Verhältnis muss stimmen.

Iss gesättigte Fette in Maßen und aus wertvollen Quellen (Bio-Fleisch, Bio-Kokosöl zum Anbraten, Avocados, Butter, gesäuerte Milchprodukte)!

Gesättigte Fettsäuren finden sich aber auch in allen pflanzlichen Ölen. Es ist darum wichtig, Öle mit einem guten Verhältnis von gesättigten und ungesättigten Fettsäuren auszuwählen.

Ungesättigte Fettsäuren

Ungesättigte Fettsäuren haben wichtige Aufgaben im Körper und die mehrfach ungesättigten Fettsäuren sind zum Teil sogar essentiell: Der Körper kann sie nicht selbst herstellen und ist zur Gesunderhaltung auf eine regelmäßige Zufuhr angewiesen.

Transfette hingegen zählen zwar ebenfalls zu den ungesättigten Fettsäuren, haben von allen Fetten aber die vielleicht negativsten Auswirkungen auf die Gesundheit und sollten möglichst gemieden werden. Sie finden sich in Milchprodukten, in allen industriell gehärteten Fetten, in Margarine, Frittierfett, Fertiggerichten, Keksen und Kuchen und sie entstehen in großen Mengen beim Braten mit dafür ungeeigneten Ölen.

Zu den mehrfach ungesättigten Fettsäuren zählen besonders die Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren, die von großer gesundheitlicher Bedeutung sind. Sie sollten fester Bestandteil jeder ausgewogenen Ernährung sein und finden sich vor allem in hochwertigen Pflanzenölen, aber auch in Fisch.

Und um es noch etwas komplizierter zu machen, ist auch hier wieder das Verhältnis von Omega-6 zu Omega-3 wichtig: Es sollte möglichst 5:1 betragen.

 

Empfehlungen für gesunde Fette

omega 3 healthy fats

© bitt24 shutterstock

Die Empfehlungen für die Fettzufuhr lauten zusammengefasst also:

  1. Transfette meiden,
  2. Natürliche, kaltgepresste Öle verwenden
  3. Pro Tag 1,2 Gramm Fett pro Kilogramm Körpergewicht, maximal 72g
  4. Nicht mehr als 30% dieser Fette als ungesättigte Fettsäuren, aber auch nicht weniger als 5-10%
  5. Möglichst hoher Anteil an ungesättigten und mehrfach ungesättigten Fettsäuren
  6. Omega-6 zu Omega-3 im Verhältnis 5:1

Geeignete Fette

Zum Braten: Avocadoöl, Kokosöl, Ghee
Für den Salat: Olivenöl, Hanföl, Leinöl, Distelöl, Rapsöl, Walnussöl, Sojaöl, Weizenkeimöl
Weitere gute Fettquellen: Avocado, Nüsse, fetter Seefisch, Algenöl

Diese Fette sollten nach Möglichkeit gemischt werden, da sie alle jeweils verschiedenen Fettsäuren liefern und keines von ihnen alleine das perfekte Verhältnis liefern kann. 

Meiden: Margarine, raffinierte Pflanzenöle

 

Omega-3 – machen Nahrungsergänzungsmittel Sinn?

Supplements Kapseln

© funnyangel shutterstock

Diejenigen Fettsäuren, die bei den meisten Menschen viel zu kurz kommen, sind die Omega-3-Fettsäuren. Und auch hier steckt der Teufel ein weiteres Mal im Detail. Denn pflanzliche Quellen wie Leinöl enthalten andere Omea-3-Fettsäuren als tierische Quellen (wie zum Beispiel Fisch und bestimmte Algen).

Die für den Körper wichtigsten Omega-3-Fettsäuren EPA und DHA kommen nur in Algen und Fisch direkt vor, während sie in den meisten pflanzlichen Ölen kaum zu finden sind. Neuere Studien zeigen, dass die pflanzlichen Lebensmitteln hauptsächlich vorkommende Omega-3-Fettsäure, die alpha-Linolensäure bei einem Überangebot an Omega-6-Säuren nur bedingt gut verstoffwechselt werden kann, um daraus die besonders wichtigen Omega-3-Fettsäuren EPA und DHA zu bilden[23, 24].

Besonders für Vegetarier und Veganer kann es darum in der Tat sinnvoll sein, DHA aus Algen zu ergänzen. Aber auch viele andere Menschen haben ein Defizit dieser Fettsäuren, so dass DHA ein sehr sinnvolles Supplement (Nahrungsergänzungsmittel) ist.

 

Obst und Gemüse gegen hohe Cholesterinspiegel

Gemüse

©lfmpereira shutterstock

So sehr sich verschiedene Ernährungsexperten auch in vielen Punkten uneinig sind – eine Empfehlung findet sich in eigentlich allen „Glaubensrichtungen“ wieder: viel frisches Obst und Gemüse.

Viel bedeutet dabei:

  • 2 Doppelhände voll Obst,
  • 5-10 Doppelhände voll Gemüse,
  • eine Hand voll Nüsse und/oder Samen

Obst und Gemüse haben dabei gleich eine mehrfache Wirkung auf den Cholesterinspiegel

  • Ballaststoffe senken Cholesterin, besonders das LDL-Cholesterin[25, 26]
  • Vitamine, sekundäre Pflanzenstoffe und Antioxidantien schützen das Cholesterin vor Oxidation
  • Obst und Gemüse liefern hochwertige Kohlenhydrate

Frische pflanzliche Nahrung leistet auf diese Weise einen enormen Beitrag zur Normalisierung des Cholesterin-Spiegels, der nicht unterschätzt werden sollte.

 

Auch auf die Art von Zucker kommt es an

zucker

©margouillat photo shutterstock

Ähnlich wie bei den Fetten konnte auch bei den Kohlenhydraten gezeigt werden, dass es nicht nur auf die Menge, sondern auch auf die Qualität der Kohlenhydrate ankommt. Ersetzt man die Kohlenhydrate in der Ernährung durch solche mit einem niedrigen glykämischen Index – also einem geringeren Anstieg des Blutzuckerspiegels – zeigen sich möglicherweise ähnlich positive Auswirkungen wie bei einer Low-Carb-Diät.[27–29]

Die gleiche Menge Kohlenhydrate aus einem Cola-Getränk ist also in der Wirkung nicht identisch zu den Kohlenhydraten aus Gemüse und Obst. Denn auch hier gibt es wieder verschiedene Arten von Zucker:

  1. Einfachzucker
    Führen zu starken Spitzen im Blutzuckerspiegel, wodurch schnell wieder ein Hungergefühl entsteht und der Insulin-Haushalt durcheinandergerät.
  2. Komplexzucker/Vielfachzucker
    Werden langsamer verstoffwechselt und halten den Blutzuckerspiegel stabil.

Gemüse, Obst und Vollkorngetreide enthalten vorwiegend Komplexzucker und sind – besonders durch die Kombination mit den enthaltenen Ballaststoffen – hervorragende Quellen für gesunde Kohlenhydrate.

Gemieden werden sollten hingegen Softdrinks, Süßigkeiten, Fertiggerichte (häufig versteckter Zucker) und Fast-Food, die alle übermäßig große Mengen an Zucker zuführen.

Negative Auswirkungen haben auch alkoholische Getränke, da sie zu einem starken Anstieg der Triglyceride führen und den Körper mit „leeren Kalorien“ belasten. Bei erhöhten Triglycerid-Werten sollte auch Alkohol darum möglichst gemieden werden.

 

Empfehlungen bei verschiedenen Blutwerten

cholesterin HDL LDL

© dDara shutterstock

Und so löst sich das Mysterium der widersprüchlichen Empfehlungen bei näherem Hinsehen auf: Es ist überall etwas Wahres dran. Und wie meistens, gibt es auch hier wieder keinen Grund für extreme Diäten, sondern die Antwort bleibt eine ausgewogene, gesunde Ernährung.

Folgende Tabelle fasst noch einmal zusammen, was bei verschiedenen Blutwerten zu tun ist:

Befund Maßnahme
Gesamt-Cholesterin viel zu hoch Weniger Transfette und gesättigte Fettsäuren
LDL viel zu hoch Weniger Transfette und gesättigte Fettsäuren
Triglyceride hoch Weniger Kohlenhydrate, weniger Einfachzucker, kein Alkohol
LDL/HDL-Ratio zu hoch Weniger Kohlenhydrate, weniger Einfachzucker, kein Alkohol
LDL-Partikel klein Weniger Kohlenhydrate, weniger Einfachzucker, kein Alkohol

Eine gesunde, ausgewogene Ernährung ist dabei der Ratschlag, der immer gilt.

 

Wichtige Nährstoffe für den Cholesterin-Spiegel

Supplements Kapseln

© funnyangel shutterstock

Der Fettstoffwechsel ist von zahlreichen Nährstoffen abhängig, zusätzlich zu einer Ernährungsumstellung können verschiedene Vitamine und Mineralien darum helfen, die Blutfett-Werte zu normalisieren.

Nährstoff Wirkung
Omega-3 DHA Senkt Triglyceride, schützt LDL vor Oxidation[30, 30, 31]
Vitamin B3 (Niacin) Senkt LDL, erhöht HDL, senkt Triglyceride[32]
Vitamin E Schützt LDL vor Oxidation [33]
Knoblauch-Extrakt Senkt Gesamt-Cholesterin und LDL [34]
Coenzym Q-10 Schützt LDL vor Oxidation [35]
OPC (Traubenkernextrakt) Verhindert Cholesterin-Aufnahme der Zellwände, schützt LDL vor Oxidation. [36, 37]
Artischoken-Extrakt Erhöht HDL, senkt LDL [38, 39]
Pantethin Senkt LDL [40]

Wichtig:

Verfalle nicht dem Irrtum zu glauben, dass diese Nahrungsergänzungsmittel einfach eingenommen werden müssen und dann würde der Cholesterinspiegel schon sinken, auch wenn du einfach weiter isst wie bisher. Nahrungsergänzungsmittel können niemals eine falsche Ernährung ausgleichen. Optimal für ein gesundes Blutfettprofil ist die Kombination einer basenüberschüssigen, ballaststoffreichen Ernährung, die reich an gesunden Fetten ist, mit der Einnahme der unterstützenden Supplemente – und natürlich Bewegung …

© LynxVector shutterstock

Aber davon mehr in einem anderen Blogartikel.

 

 

 

 

 

 

 

 

Quellen:

  1. Dehghan M, Mente A, Zhang X, et al (2017) Associations of fats and carbohydrate intake with cardiovascular disease and mortality in 18 countries from five continents (PURE): a prospective cohort study. The Lancet. doi: 10.1016/S0140-6736(17)32252-3 DOI: 10.1016/S0140-6736(17)32252-3
  2. Mente A, Dehghan M, Rangarajan S, et al (2017) Association of dietary nutrients with blood lipids and blood pressure in 18 countries: a cross-sectional analysis from the PURE study. Lancet Diabetes Endocrinol. doi: 10.1016/S2213-8587(17)30283-8 DOI: 10.1016/S2213-8587(17)30283-8
  3. Yancy WS, Olsen MK, Guyton JR, Bakst RP, Westman EC (2004) A Low-Carbohydrate, Ketogenic Diet versus a Low-Fat Diet To Treat Obesity and Hyperlipidemia: A Randomized, Controlled Trial. Ann Intern Med 140:769 DOI: 10.7326/0003-4819-140-10-200405180-00006
  4. Brehm BJ, Seeley RJ, Daniels SR, D’Alessio DA (2003) A Randomized Trial Comparing a Very Low Carbohydrate Diet and a Calorie-Restricted Low Fat Diet on Body Weight and Cardiovascular Risk Factors in Healthy Women. J Clin Endocrinol Metab 88:1617–1623 DOI: 10.1210/jc.2002-021480
  5. Volek JS, Sharman MJ, Gómez AL, DiPasquale C, Roti M, Pumerantz A, Kraemer WJ (2004) Comparison of a Very Low-Carbohydrate and Low-Fat Diet on Fasting Lipids, LDL Subclasses, Insulin Resistance, and Postprandial Lipemic Responses in Overweight Women. J Am Coll Nutr 23:177–184 DOI: 10.1080/07315724.2004.10719359
  6. Garg A, Grundy SM, Unger RH (1992) Comparison of Effects of High and Low Carbohydrate Diets on Plasma Lipoproteins and Insulin Sensitivity in Patients With Mild NIDDM. Diabetes 41:1278–1285 DOI: 10.2337/diab.41.10.1278
  7. Schwingshackl L, Hoffmann G (2013) Comparison of effects of long-term low-fat vs high-fat diets on blood lipid levels in overweight or obese patients: a systematic review and meta-analysis. J Acad Nutr Diet 113:1640–1661 PMID: 24139973
  8. Mensink RP, Zock PL, Kester ADM, Katan MB (2003) Effects of dietary fatty acids and carbohydrates on the ratio of serum total to HDL cholesterol and on serum lipids and apolipoproteins: a meta-analysis of 60 controlled trials. Am J Clin Nutr 77:1146–1155 PMID: 12716665
  9. Mansoor N, Vinknes KJ, Veierød MB, Retterstøl K (2016) Effects of low-carbohydrate diets v. low-fat diets on body weight and cardiovascular risk factors: a meta-analysis of randomised controlled trials. Br J Nutr 115:466–479 PMID: 26768850
  10. Müller-Rösel M, Tschöpe D (2006) Ernährungsmedizinische Optionen bei Adipositas und metabolischem Syndrom. Herz Kardiovaskuläre Erkrank 31:220–223 DOI: 10.1007/s00059-006-2804-z
  11. Santos FL, Esteves SS, da Costa Pereira A, Yancy Jr WS, Nunes JPL (2012) Systematic review and meta-analysis of clinical trials of the effects of low carbohydrate diets on cardiovascular risk factors: Low carbohydrate diets and cardiovascular risk factors. Obes Rev 13:1048–1066 DOI: 10.1111/j.1467-789X.2012.01021.x
  12. Turley ML, Skeaff CM, Mann JI, Cox B (1998) The effect of a low-fat, high-carbohydrate diet on serum high density lipoprotein cholesterol and triglyceride. Eur J Clin Nutr 52:728–732 PMID: 9805219
  13. Bueno NB, de Melo ISV, de Oliveira SL, da Rocha Ataide T (2013) Very-low-carbohydrate ketogenic diet v. low-fat diet for long-term weight loss: a meta-analysis of randomised controlled trials. Br J Nutr 110:1178–1187 DOI: 10.1017/S0007114513000548
  14. Simonen PP, Gylling H, Miettinen TA (2002) Body weight modulates cholesterol metabolism in non-insulin dependent type 2 diabetics. Obes Res 10:328–335 PMID: 12006631
  15. Miettinen TA (1971) Cholesterol Production in Obesity. Circulation 44:842–850 DOI: 10.1161/01.CIR.44.5.842
  16. Simonen P, Gylling H, Howard AN, Miettinen TA (2000) Introducing a new component of the metabolic syndrome: low cholesterol absorption. Am J Clin Nutr 72:82–88 PMID: 10871565
  17. Rashid S, Genest J (2007) Effect of obesity on high-density lipoprotein metabolism. Obes Silver Spring Md 15:2875–2888 PMID: 18198293
  18. Dattilo AM, Kris-Etherton PM (1992) Effects of weight reduction on blood lipids and lipoproteins: a meta-analysis. Am J Clin Nutr 56:320–328 PMID: 1386186
  19. Denke MA (1993) Excess Body Weight: An Underrecognized Contributor to High Blood Cholesterol Levels in White American Men. Arch Intern Med 153:1093 DOI: 10.1001/archinte.1993.00410090045006
  20. Cao Y, Mauger DT, Pelkman CL, Zhao G, Townsend SM, Kris-Etherton PM (2009) Effects of moderate (MF) versus lower fat (LF) diets on lipids and lipoproteins: a meta-analysis of clinical trials in subjects with and without diabetes. J Clin Lipidol 3:19–32 DOI: 10.1016/j.jacl.2008.12.008
  21. Aro A, Jauhiainen M, Partanen R, Salminen I, Mutanen M (1997) Stearic acid, trans fatty acids, and dairy fat: effects on serum and lipoprotein lipids, apolipoproteins, lipoprotein(a), and lipid transfer proteins in healthy subjects. Am J Clin Nutr 65:1419–1426 PMID: 9129471
  22. Müller H, Lindman AS, Brantsaeter AL, Pedersen JI (2003) The serum LDL/HDL cholesterol ratio is influenced more favorably by exchanging saturated with unsaturated fat than by reducing saturated fat in the diet of women. J Nutr 133:78–83 PMID: 12514271
  23. Barceló-Coblijn G, Murphy EJ (2009) Alpha-linolenic acid and its conversion to longer chain n−3 fatty acids: Benefits for human health and a role in maintaining tissue n−3 fatty acid levels. Prog Lipid Res 48:355–374 DOI: 10.1016/j.plipres.2009.07.002
  24. Baker EJ, Miles EA, Burdge GC, Yaqoob P, Calder PC (2016) Metabolism and functional effects of plant-derived omega-3 fatty acids in humans. Prog Lipid Res 64:30–56 PMID: 27496755
  25. Bazzano LA (2008) Effects of soluble dietary fiber on low-density lipoprotein cholesterol and coronary heart disease risk. Curr Atheroscler Rep 10:473–477 PMID: 18937894
  26. Brown L, Rosner B, Willett WW, Sacks FM (1999) Cholesterol-lowering effects of dietary fiber: a meta-analysis. Am J Clin Nutr 69:30–42 PMID: 9925120
  27. Clar C, Al-Khudairy L, Loveman E, Kelly SA, Hartley L, Flowers N, Germanò R, Frost G, Rees K (2017) Low glycaemic index diets for the prevention of cardiovascular disease. Cochrane Database Syst Rev 7:CD004467 PMID: 28759107
  28. Goff LM, Cowland DE, Hooper L, Frost GS (2013) Low glycaemic index diets and blood lipids: A systematic review and meta-analysis of randomised controlled trials. Nutr Metab Cardiovasc Dis 23:1–10 DOI: 10.1016/j.numecd.2012.06.002
  29. Livesey G, Taylor R, Hulshof T, Howlett J (2008) Glycemic response and health–a systematic review and meta-analysis: relations between dietary glycemic properties and health outcomes. Am J Clin Nutr 87:258S–268S PMID: 18175766
  30. Chauhan S, Kodali H, Noor J, Ramteke K, Gawai V (2017) Role of Omega-3 Fatty Acids on Lipid Profile in Diabetic Dyslipidaemia: Single Blind, Randomised Clinical Trial. J Clin Diagn Res JCDR 11:OC13-OC16 PMCID: PMC5427353
  31. Backes J, Anzalone D, Hilleman D, Catini J (2016) The clinical relevance of omega-3 fatty acids in the management of hypertriglyceridemia. Lipids Health Dis. doi: 10.1186/s12944-016-0286-4 PMCID: PMC4957330
  32. Ganji SH, Kamanna VS, Kashyap ML (2003) Niacin and cholesterol: role in cardiovascular disease (review). J Nutr Biochem 14:298–305 DOI: 10.1016/S0955-2863(02)00284-X
  33. Hodis HN, Mack WJ, LaBree L, et al (2002) Alpha-tocopherol supplementation in healthy individuals reduces low-density lipoprotein oxidation but not atherosclerosis: the Vitamin E Atherosclerosis Prevention Study (VEAPS). Circulation 106:1453–1459 PMID: 12234947
  34. Yeh YY, Liu L (2001) Cholesterol-lowering effect of garlic extracts and organosulfur compounds: human and animal studies. J Nutr 131:989S–93S PMID: 11238803
  35. Ahmadvand H, Mabuchi H, Nohara A, Kobayahi J, Kawashiri M (2013) Effects of coenzyme Q(10) on LDL oxidation in vitro. Acta Med Iran 51:12–18 PMID: 23456579
  36. Yamakoshi J, Kataoka S, Koga T, Ariga T (1999) Proanthocyanidin-rich extract from grape seeds attenuates the development of aortic atherosclerosis in cholesterol-fed rabbits. Atherosclerosis 142:139–149 DOI: 10.1016/S0021-9150(98)00230-5
  37. Leifert WR, Abeywardena MY (2008) Grape seed and red wine polyphenol extracts inhibit cellular cholesterol uptake, cell proliferation, and 5-lipoxygenase activity. Nutr Res 28:842–850 DOI: 10.1016/j.nutres.2008.09.001
  38. Englisch W, Beckers C, Unkauf M, Ruepp M, Zinserling V (2011) Efficacy of Artichoke Dry Extract in Patients with Hyperlipoproteinemia. Arzneimittelforschung 50:260–265 DOI: 10.1055/s-0031-1300196
  39. Rondanelli M, Giacosa A, Opizzi A, Faliva MA, Sala P, Perna S, Riva A, Morazzoni P, Bombardelli E (2013) Beneficial effects of artichoke leaf extract supplementation on increasing HDL-cholesterol in subjects with primary mild hypercholesterolaemia: a double-blind, randomized, placebo-controlled trial. Int J Food Sci Nutr 64:7–15 DOI: 10.3109/09637486.2012.700920
  40. Evans M, Rumberger JA, Azumano I, Napolitano JJ, Citrolo D, Kamiya T (2014) Pantethine, a derivative of vitamin B5, favorably alters total, LDL and non-HDL cholesterol in low to moderate cardiovascular risk subjects eligible for statin therapy: a triple-blinded placebo and diet-controlled investigation. Vasc Health Risk Manag 10:89–100 PMCID: PMC3942300

 




Cholesterin – wie misst man es richtig?

Keine Lust oder Zeit zu lesen? Hier habe ich den Artikel als Audio aufgenommen.

Klicken Sie auf den roten “Play-Button” links! Viel Spaß beim Anhören!

Cholesterin – wie misst man es richtig?

Welche Cholesterin-Laborwerte sind wirklich wichtig – und wie interpretiert man sie? Warum ein ausführliches Lipid-Profil mehr aussagt, als der Cholesterin-Wert.

Cholesterin – ein wenig aussagekräftiger Wert

Ist ein erhöhter Cholesterinwert Grund zur Besorgnis? Was genau wird da eigentlich gemessen? Was bedeuten die verschiedenen Werte in meinem Testergebnis?

Das Thema Cholesterin ist noch immer mit vielen Fragezeichen versehen, nicht zuletzt deshalb, weil sich auch die medizinische Perspektive auf das Thema immer wieder stark verändert hat. Wurde Cholesterin über viele Jahre beinahe wie eine giftige Substanz behandelt, verstehen wir die Bedeutung dieses wichtigen Stoffes heute weit besser und differenzierter. Auch die Laborwerte spiegeln dies wider und sind immer genauer und feiner geworden.

Fest steht heute: Der Gesamt-Cholesterin-Wert allein hat wenig Aussagekraft. Weder garantieren niedrige Werte ein gesundes Fettprofil, noch bedeuten erhöhte Werte zwingend ein Gesundheitsrisiko. Aller negativen Berichterstattung zum Trotz, ist es sogar immer noch sehr umstritten, ob hohe Cholesterinwerte wirklich eine ursächliche Verbindung zu Gefäßkrankheiten und Herz-Kreislauferkrankungen haben. [1, 2]

Neuere Forschungen zeigen sogar, dass es vermutlich eher eine U-förmige Beziehung gibt: Sowohl zu hohe als auch zu niedrige Cholesterin-Werte sind mit einem höheren Gesundheitsrisiko assoziiert.[1, 3, 4] Entsprechend kontrovers wird diskutiert, dass die Referenzwerte immer weiter gesenkt werden.

Oxidiertes Cholesterin ©Dr.V.Königswieser

Oxidiertes Cholesterin ©Dr.V.Königswieser

Wichtig: Gesamt-Cholesterin ist ein wenig aussagekräftiger Wert. Leicht erhöhte Werte bedeuten nicht automatisch ein Gesundheitsrisiko.

Die verschiedenen Arten von Cholesterin

Die erste Differenzierung der Cholesterin-Tests war die getrennte Betrachtung der Lipoproteine HDL und LDL. Entgegen landläufiger Meinung handelt es sich dabei nicht um Cholesterin, sondern um Transportproteine, welche Cholesterin transportieren. LDL-Cholesterin bezeichnet also Cholesterin, welches an das Transportmolekül LDL gebunden ist.

Die Bezeichnungen dieser Lipoproteine leiten sich von ihrer Dichte ab, wobei zwischen

  • HDL (high density Lipoprotein),
  • LDL (low density Lipoprotein),
  • IDL (Intermediate-density lipoprotein) und
  • VLDL (very low density Lipoprotein) unterschieden wird.

Diese Transportproteine sind sozusagen das Taxi, in welches sich das Cholesterin setzt, um im Körper von einem Ort zum anderen zu gelangen. HDL nimmt dabei überschüssiges Cholesterin aus den Geweben auf und transportiert es zur Leber, während LDL, IDL und VLDL Cholesterin von der Leber zu den Geweben hin transportieren.

HDL und LDL – gutes und böses Cholesterin?

cholesterin barometer © Andrii Symonenko shutterstock

cholesterin barometer © Andrii Symonenko shutterstock

Aufgrund dieser Funktionen wird oft von HDL als dem „guten“ und LDL als dem „bösen“ Cholesterin gesprochen, da HDL überschüssiges Cholesterin aus dem Blut abtransportiert – und so der Bildung von arteriellen Plaques entgegenwirkt – während LDL das Cholesterin umgekehrt zu den Geweben hin transportiert. Ganz richtig ist eine Bezeichnung als „böse“ aber natürlich nicht, denn alle diese Lipoproteine erfüllen lebenswichtige Aufgaben.

Was vielmehr wichtig ist, ist das richtige Verhältnis dieser Transportmoleküle, dabei vor allem ein möglichst hoher Anteil von HDL.

Allerdings hat sich auch hier gezeigt, dass eine U-förmige Verbindung besteht und sowohl zu wenig als auch zuviel HDL schädlich ist.[5] „Je mehr HDL, desto besser“, ist also auch zu einfach gedacht. Vielmehr gilt es ein insgesamt moderates Gesamt-Cholesterin zu halten und darin ein gutes Verhältnis von HDL zu LDL zu wahren.

Die optimalen Verhältnisse sehen wir uns weiter unten noch genauer an, hier wollen wir zunächst festhalten:

So etwas wie „gutes“ oder „böses“ Cholesterin gibt es eigentlich gar nicht – nur unausgewogene Verhältnisse der Transportmoleküle.

Eine Bestimmung von Gesamt-Cholesterin, HDL und LDL ist der Standard der Cholesterin-Laboruntersuchungen und bleibt trotz vieler neuer und genauerer Marker die beste Option zur Einschätzung des generellen Gesundheitsrisikos.

 

Nicht alles LDL ist gleich

So ganz falsch ist es dann aber doch nicht mit dem „bösen“ LDL. Um das zu verstehen, müssen wir aber nochmal etwas tiefer in die Materie schauen – denn auch das LDL lässt sich noch weiter unterteilen. Unterschieden und gemessen werden können:

LDL
Die „normalen“ LDL-Proteine

sdLDL (small dense LDL)
Ein sehr kleines, dichtes LDL

oxLDL
Oxidierte LDL-Moleküle

VLDL
LDL mit sehr geringer Dichte

Neuere Forschung zeigt, dass es vor allem das kleine, dichte sdLDL ist, das tatsächlich einen Risikofaktor für Arteriosklerose und die damit zusammenhängenden Krankheitsbilder darstellt.

Arteriosklerose © Teguh Mujiono shutterstock

Arteriosklerose © Teguh Mujiono shutterstock

sdLDL – das noch bösere LDL

Das sdLDL hat einige Eigenschaften, die es besonders gefährlich machen

  • Es enthält besonders viele Triglyceride.
  • Es kann vom Körper sehr viel schwerer abgebaut werden und akkumuliert so leichter im Blut.
  • Es bindet sich besonders stark an die Wände von Arterien.
  • Es ist besonders anfällig für eine Oxidation durch freie Radikale.
  • Es ist besonders anfällig für Glykation, eine Veränderung des Moleküls durch Zucker.

Im Gegensatz zum ebenfalls sehr kleinen HDL kann das sdLDL sich leichter in das innere von Arterienwänden und Makrophagen schmuggeln. Dort oxidiert es – die Fettanteile werden sozusagen ranzig – wodurch die Gefäße geschädigt werden. Nehmen Makrophagen (die Fresszellen des Immunsystems) übermäßig viel solch ranziges, oxidiertes LDL auf, zersetzen sich die Makrophagen zu so genannten Schaumzellen – die Grundlage für arterielles Plaque. Auf diese Weise kann besonders oxidiertes sdLDL zu einer Schädigung und Entzündung der Blutgefäße führen, wodurch schließlich Arteriosklerose entstehen kann.[6, 7]

sdLDL-Cholesterin messen

Wodurch wird aber festgelegt, ob das LDL nun klein oder groß ist? Der offenbar wichtigste Faktor, der die LDL-Größe bestimmt, ist der Spiegel der Triglyzeride, die wir uns weiter unten noch genauer ansehen werden. Das vermehrte Auftreten von sdLDL wird fast ausschließlich bei einer Triglyzeridkonzentration von über 130 mg/dl beobachtet. Der Spiegel der Triglyceride gibt also schonmal einen Anhaltspunkt, wie viel sdLDL wahrscheinlich vorliegt, wenn auch nur als Tendenz.

Um das Risiko durch sdLDL wirklich genau einschätzen zu können, untersuchen neuere Bluttests nun auch das LDL nochmal genauer, wobei zwei Profile unterschieden werden.

Muster A – Mehr als 70% des LDL liegt als normales LDL vor
Muster B – Mehr als 30% sdLDL

Muster A birgt nur ein geringes Gesundheitsrisiko, Muster B hingegen ein recht starkes. Das bedeutet darum auch: Bei absolut identischen LDL-Werten kann so ein sehr unterschiedliches Risiko für Arteriosklerose, Herzerkrankungen und Schlaganfall vorliegen. Selbst der LDL-Wert alleine hat also auch nur eine bedingte Aussagekraft.

Eine Kontrolle des sdLDL zur weiteren Klärung ist angezeigt oder sinnvoll bei:

  • Erhöhten Triglyceriden, ansonsten aber unauffälligen Cholesterin Werten
  • Verdacht einer genetischen Kombinierten Hyperlipoproteinämie (FKHL)
  • Vermehrten Fällen von Herzinfarkten in der Familie
  • Zur Kontrolle des Erfolges einer Ernährungsumstellung
  • Risikoeinschätzung bei Diabetes mellitus Typ2, Dialyse-Patienten und dem Metabolischen Syndrom

Oxidiertes LDL

Da es vor allem das oxidierte LDL ist, welches die Schäden zu verursachen scheint, wird auch dieses heute direkt gemessen. Wie der Test auf sdLDL, ist auch oxLDL ein sehr akkurater Marker für das Risiko von Herz-Kreislauferkrankungen.[8–10] Trotzdem kommt beiden Tests in der Diagnose ein geringerer Stellenwert zu, da sich das generelle Gesundheitsrisiko ausreichend gut aus anderen Markern ableiten lässt.

Eine Kontrolle der oxLDL ist sinnvoll bei

  • Anzeichen erhöhter Radikalbelastung
  • Autoimmunkrankheiten
  • Risikoeinschätzung bei Diabetes mellitus Typ2
  • Zur Kontrolle des Erfolges einer Ernährungsumstellung

cholesterin labor © Oskari Porkka shutterstock

cholesterin labor © Oskari Porkka shutterstock

Zwischenfazit: Es geht um das Verhältnis

Bis hierhin sollte klargeworden sein, dass es mit einer einfachen Messung des Gesamt-Cholesterin oder anderer Einzelwerte kaum getan ist. Gesundheitliche Schlüsse lassen sich erst aus einem detaillierteren Lipid-Profil ziehen.

Gute Werte wären dabei charakterisiert durch folgende Eckpunkte:

  • Keine Extremwerte für das Gesamt-Cholesterin. (weder extrem hoch, noch extrem niedrig)
  • Möglichst hohe Ratio von HDL zu LDL und von HDL zum Gesamt-Cholesterin
  • Muster A der LDL-Subklassen (wenig sdLDL)
  • Niedrige Werte für oxidiertes LDL

Wir werden uns die genauen Referenzwerte all dieser Tests weiter unten ansehen, erstmal sehen wir uns aber noch ein paar andere Marker an, die ebenfalls wichtige Informationen liefern können.

Weitere Cholesterin-Marker

Die Erfahrung hat gezeigt, dass sich die Cholesterin-Laborwerte sehr viel besser interpretieren lassen, wenn man sie in Relation zu einigen weiteren Markern setzt, die eine bessere Beurteilung des Gesundheitsrisikos erlauben und damit eine wertvolle Ergänzung der gängigen Marker darstellen.

Zu den wichtigsten Markern gehören hier:

  • Triglyceride
  • Lipoprotein A
  • Apolipoprotein A und B
  • C-reaktives Protein

Was sind das nun wieder für Werte? Wem hier schon der Kopf schwirrt, der sei beruhigt – es ist gar nicht so kompliziert, wie es scheint.

Triglyceride

Über die Nahrung aufgenommenes Fett, aber auch überschüssige Kalorien aus Kohlenhydraten werden vom Körper als Triglyceride transportiert und gespeichert. Triglyceride sind also eine Art Kalorien-Speicher, der sich am sichtbarsten in Form des Körperfetts zeigt, in welchem die Triglyceride zur späteren Verwendung „gelagert“ werden.

Hohe Triglycerid-Werte stellen einen eigenständigen Risikofaktor für Herz-Kreislauferkrankungen dar, sie gehen meist aber auch mit einer bedenklichen Verschiebung des Lipid-Profils einher. [11–13] Sie machen mehr oder weniger all das, was wir oben als gesundheitsschädlich definiert haben:

  • HDL sinkt, LDL steigt
  • Das LDL-Muster verschiebt sich von A nach B
  • Der Anteil an oxidiertem LDL nimmt zu

Triglyceride sind darum ein weiterer, sehr wichtiger Marker im Lipid-Profil. Hohe Triglycerid-Werte in einem Lipid Profil lassen darauf schließen, dass vermutlich viel sehr kleines und oxidiertes LDL vorliegt. Bei gleichzeitig leicht niedrigen HDL-Werten zeigt ein hoher Triglycerid-Spiegel ein deutlich erhöhtes Risiko für Gefäßerkrankungen an, auch wenn LDL gar nicht astronomisch erhöht ist.

Einige Therapeuten verwenden das Verhältnis von Triglyceriden zu HDL als weitere Messgröße, um das Lipidprofil besser einschätzen zu können.[14] In Studien konnte bewiesen werden, dass sich durch dieses Verhältnis sowohl eine Insulin-Resistenz, als auch die Partikelgröße der LDL mit einiger Genauigkeit vorhersagen lassen, ohne diese direkt messen zu müssen.[15, 16] Aber auch als einzelner Wert hat er eine starke Aussagekraft und erlaubt eine deutlich genauere Einschätzung des Gesamtrisikos.[17]

Umgekehrt bedeuten diese Zusammenhänge aber auch, dass eine Senkung des Triglycerid-Wertes meist zu einer Verbesserung aller anderen Werte des Lipid-Profils führt, sodass dieser Wert gerade auch in therapeutischer Hinsicht eine große Bedeutung hat. Triglyceride sind damit ein Wert, der unbedingt gemessen werden sollte.

 LDL Test Cholesterin © Jarun Ontakrai shutterstock

LDL Test Cholesterin © Jarun Ontakrai shutterstock

Lipoprotein A – ein genetischer Marker

Lipoprotein A gleicht in Funktion und Dichte etwa dem normalen LDL. Wie das LDL transportiert es Cholesterin und ist auch ungefähr genauso groß. Im Gegensatz zu LDL ist der Lipoprotein-A-Spiegel jedoch genetisch determiniert – er muss also nur einmal im Leben gemessen werden.

Hohe Lipoprotein-A-Werte bedeuten – besonders in Verbindung mit den bereits diskutierten Werten – ein erhöhtes Risiko für Herz- und Gefäßerkrankungen.

Gegen ein stark erhöhtes Lipoprotein A gibt es derzeit allerdings keine wirklich gut erprobte Therapie, denn der Lipoprotein-A-Spiegel wird weder durch die anderen Lipoproteine noch durch die Ernährung oder den Lebensstil beeinflusst.

Lipoprotein A ist damit ein Marker, der vor allem in Kombination wichtig werden kann: Bei erhöhtem Lipoprotein A sollten alle anderen Risikofaktoren maximal gesenkt werden.

Lipoprotein A sollte vor allem dann gemessen werden, wenn sich in der Familie viele Fälle von Arteriosklerose, Herzinfarkt oder Schlaganfällen häufen.

Apolipoprotein A und B

Jetzt wird es doch noch mal kurz etwas kompliziert, aber dann haben wir es fast geschafft. Lipoproteine wie HDL und LDL bestehen aus drei Teilen: 1) Einem Kern aus Triglyceriden oder Cholesterol-Estern und fettlöslichen Vitaminen, 2) einer Membran aus Phospholipiden und 3) einem Protein, das als Apolipoprotein bezeichnet wird und kleine Mengen freies Cholesterin bindet.

LDL und HDL haben dabei jeweils ein anderes Apolipoprotein: HDL beherbergt das Apolipoprotein-A (apoA) und LDL, IDL und VLDL das Apolipoprotein B (apoB).

Auch diese Apolipoproteine können direkt gemessen werden. Dadurch, dass apoB den Cholesterin-Transport von der Leber zu den Geweben charakterisiert und apoA den genau umgekehrten Weg, lässt sich durch das Verhältnis von apoB/apoA ein gutes allgemeines Bild der Cholesterin-Verteilung erlangen.[18]

Dieser Marker hat sich als sehr nützlich erwiesen und hat einen hohen prognostischen Wert.[19, 20] Er liefert jedoch sehr ähnliche Werte wie Verhältnisse, die sich aus Gesamt-Cholesterin, HDL und LDL errechnen lassen, so dass er trotz noch höherer Genauigkeit seltener verwendet wird.[21]

C-reaktives Protein

Gefäßkrankheiten gehen immer mit Entzündungen einher. Auch wenn derzeit noch diskutiert wird, wie genau die Kausalität zwischen Cholesterin, Entzündungen und den entstehenden Gefäß- und Herzerkrankungen ist, bleibt unstrittig, dass Entzündungen eine Rolle im Entstehungsprozess dieser Krankheiten spielen und das Maß der Entzündungen damit proportional zum Gesundheitsrisiko ist. Eine Messung der entzündlichen Prozesse erlaubt damit eine recht genaue Risikovorhersage.

Mit dem C-reaktiven Protein (CRP) hat man einen guten allgemeinen Marker entzündlicher Prozesse. Dieses Protein ist Teil des Immunsystems und bindet sich an Bakterien oder absterbende Zellen, damit diese von Fresszellen zerstört werden können. Bei allen Formen von Entzündungen steigt dieses Protein im Blut an und kann dort unkompliziert gemessen werden.

Einige Therapeuten halten den CRP-Wert für einen der wichtigsten Werte in Zusammenhang mit Cholesterin. Nur bei erhöhtem CRP-Wert sind hohe Cholesterin-Werte wirklich bedenklich, lautet hier die Argumentation. Tatsächlich zeigten einige Studien, dass CRP deutlich genauere Prognosen für zum Beispiel die koronare Herzkrankheit erlaubt, als die Cholesterin-Werte und selbst das Lipid-Profil.[22] Auch bei anderen Herz-Kreislauferkrankungen ist CRP ein deutlich genauerer Marker als LDL-Cholesterin. Selbst bei niedrigem LDL, kann hohes CRP solche Krankheiten zuverlässig voraussagen.[23]

 HDL Test Cholesterin © Jarun Ontakrai shutterstock

HDL Test Cholesterin © Jarun Ontakrai shutterstock

Optimale Cholesterin-Werte

Damit haben wir die wichtigsten Marker und ihre Zusammenhänge betrachtet und hoffentlich ein besseres Verständnis für ihre Bedeutung. Sehen wir uns nun also die genauen Grenzwerte für all diese Marker an – zunächst einzeln und dann auch in ihren Verhältnissen zueinander:

Bezeichnung Optimaler Wert
Gesamt-Cholesterin 100-200 mg/dL
HDL > 50 mg/dL
LDL < 130 mg/dL
oxLDL < 60 U/L
VLDL < 40 mg/dL
Lipoprotein a < 30 mg/dL
Triglyceride < 150 mg/dL
C-reaktives Protein < 1 mg/dL

Das optimale Verhältnis von HDL zu LDL

Wie oben besprochen, lassen sich diese Werte am besten dadurch interpretieren, dass man sie in ein Verhältnis zueinander setzt. Sehen wir uns darum also die wichtigsten dieser Verhältnisse an:

Bezeichnung Bedeutung Zielwert
Non-HDL-Cholesterin Das Gesamt-Cholesterin minus HDL-Cholesterin. Dieser Wert zeigt den kombinierten Spiegel von LDL-, VLDL- und IDL-Cholesterin. < 130 mg/dL
Gesamt Cholesterin/HDL Zeigt das Verhältnis des „guten“ HDL-Cholesterin zum Gesamt-Cholesterin < 3.5
Trigylceride/HDL Zeigt das Verhältnis von Triglyceriden zu HDL an. Erlaubt ungefähre Vorhersage der LDL-Partikelgröße < 2
LDL/HDL Zeigt das Verhältnis von LDL zu HDL. < 3
LDL/sdLDL Verhältnis des normalen zum verkleinerten LDL Muster A (mehr als 70% normales LDL)
ApoB/ApoA-I Verhältnis von HDL zu allen anderen Lipoproteinen < 0.7

Anmerkung: Bei solchen Verhältnissen ist natürlich zu beachten, sie im Kontext der absoluten Werte zu interpretieren. Ein LDL zu HDL Verhältnis von 150/50 und von 600/200 ergibt jeweils 3, jedoch sind die Werte im letzten Beispiel absolut gesehen natürlich zu hoch.

cholesterin tests © Room's Studio shutterstock

cholesterin tests © Room’s Studio shutterstock

Welche Tests sind wirklich wichtig?

So viele Werte und Zahlen!
Welche Tests sind nun wirklich wichtig?
Wie wir gesehen haben, erlauben vor allem diese vier Größen und ihre Verhältnisse eine gute allgemeine Einschätzung:

  • Gesamt-Cholesterin
  • HDL
  • LDL
  • Triglyceride

Diese vier Werte sind darum der allgemeine Standard und sollten immer gemessen werden. Das C-reaktive Protein kann ohne großen Mehraufwand, preisgünstig mitgemessen werden.

Der Test auf sdLDL und exotischere Tests wie das ApoB/ApoA-Verhältnis haben zwar eine hohe Aussagkraft, stehen aber eher an zweiter Stelle. Auch das oxidierte LDL ist trotz seines prognostischen Wertes für die Therapie eine sekundäre Größe. Diese Marker sind eher zusätzliche Messgrößen und werden wichtig bei Risikogruppen oder zur genaueren Einschätzung, wenn die Werte der oben genannten Marker grenzwertig oder uneindeutig sind. Sie sind außerdem sinnvoll, um den Erfolg einer Therapie quantifizieren zu können.

In den nächsten Artikeln dieser Serie sehen wir uns an, was bei erhöhten Cholesterinwerten zu tun ist.

Quellen:
  1. Bathum L, Depont Christensen R, Engers Pedersen L, Lyngsie Pedersen P, Larsen J, Nexøe J (2013) Association of lipoprotein levels with mortality in subjects aged 50 + without previous diabetes or cardiovascular disease: A population-based register study. Scand J Prim Health Care 31:172–180 PMCID: PMC3750440
  2. Ravnskov U, Diamond DM, Hama R, et al (2016) Lack of an association or an inverse association between low-density-lipoprotein cholesterol and mortality in the elderly: a systematic review. BMJ Open. doi: 10.1136/bmjopen-2015-010401 PMCID: PMC4908872
  3. Singh-Manoux A, Gimeno D, Kivimaki M, Brunner E, Marmot MG (2008) Low HDL Cholesterol Is a Risk Factor for Deficit and Decline in Memory in Midlife: The Whitehall II Study. Arterioscler Thromb Vasc Biol 28:1556–1562 DOI: 10.1161/ATVBAHA.108.163998
  4. Stanley J (2010) Can blood cholesterol levels be too low? Lipid Technol 22:253–254 DOI: 10.1002/lite.201000070
  5. Madsen CM, Varbo A, Nordestgaard BG (2017) Extreme high high-density lipoprotein cholesterol is paradoxically associated with high mortality in men and women: two prospective cohort studies. Eur Heart J. doi: 10.1093/eurheartj/ehx163 DOI: 10.1093/eurheartj/ehx163
  6. Zaki Khalil RMA, Al-Azab DAM, Akl OA (2017) Is sdLDL a valuable screening tool for cardiovascular disease in patients with metabolic syndrome? Alex J Med. doi: 10.1016/j.ajme.2017.01.002 DOI: 10.1016/j.ajme.2017.01.002
  7. Di Pietro N, Formoso G, Pandolfi A (2016) Physiology and pathophysiology of oxLDL uptake by vascular wall cells in atherosclerosis. Vascul Pharmacol 84:1–7 DOI: 10.1016/j.vph.2016.05.013
  8. Gerber PA, Nikolic D, Rizzo M (2017) Small, dense LDL: an update. Curr Opin Cardiol 32:454–459 DOI: 10.1097/HCO.0000000000000410
  9. Hirayama S, Miida T (2012) Small dense LDL: An emerging risk factor for cardiovascular disease. Clin Chim Acta 414:215–224 DOI: 10.1016/j.cca.2012.09.010
  10. Bansal SK, Yadav R, Tanwar R, Chitkara A, Khurana N (2016) Non Conventional Lipid Parameters for the Assessment of Cardiovascular Risk in Type 2 Diabetes Mellitus Patients in North India. Indian J Health Sci Care 3:49 DOI: 10.5958/2394-2800.2016.00010.9
  11. Nordestgaard BG, Varbo A (2014) Triglycerides and cardiovascular disease. The Lancet 384:626–635 DOI: 10.1016/S0140-6736(14)61177-6
  12. Gaziano JM, Hennekens CH, O’Donnell CJ, Breslow JL, Buring JE (1997) Fasting Triglycerides, High-Density Lipoprotein, and Risk of Myocardial Infarction. Circulation 96:2520–2525 DOI: 10.1161/01.CIR.96.8.2520
  13. Nordestgaard BG (2016) Triglyceride-Rich Lipoproteins and Atherosclerotic Cardiovascular Disease: New Insights From Epidemiology, Genetics, and Biology. Circ Res 118:547–563 DOI: 10.1161/CIRCRESAHA.115.306249
  14. Gaziano JM, Hennekens CH, O’Donnell CJ, Breslow JL, Buring JE (1997) Fasting Triglycerides, High-Density Lipoprotein, and Risk of Myocardial Infarction. Circulation 96:2520–2525 DOI: 10.1161/01.CIR.96.8.2520
  15. Cordero A, Laclaustra M, León M, et al (2008) Comparison of serum lipid values in subjects with and without the metabolic syndrome. Am J Cardiol 102:424–428 PMID: 18678299
  16. Boizel R, Benhamou PY, Lardy B, Laporte F, Foulon T, Halimi S (2000) Ratio of triglycerides to HDL cholesterol is an indicator of LDL particle size in patients with type 2 diabetes and normal HDL cholesterol levels. Diabetes Care 23:1679–1685 PMID: 11092292
  17. Manninen V, Tenkanen L, Koskinen P, Huttunen JK, Manttari M, Heinonen OP, Frick MH (1992) Joint effects of serum triglyceride and LDL cholesterol and HDL cholesterol concentrations on coronary heart disease risk in the Helsinki Heart Study. Implications for treatment. Circulation 85:37–45 DOI: 10.1161/01.CIR.85.1.37
  18. Walldius G (2012) The apoB/apoA-I Ratio is a Strong Predictor of Cardiovascular Risk. Lipoproteins – Role Health Dis. doi: 10.5772/47869 DOI: 10.5772/47869
  19. Walldius G, Jungner I (2006) The apoB/apoA-I ratio: a strong, new risk factor for cardiovascular disease and a target for lipid-lowering therapy–a review of the evidence. J Intern Med 259:493–519 PMID: 16629855
  20. Walldius G, Jungner I, Aastveit AH, Holme I, Furberg CD, Sniderman AD (2004) The apoB/apoA-I ratio is better than the cholesterol ratios to estimate the balance between plasma proatherogenic and antiatherogenic lipoproteins and to predict coronary risk. Clin Chem Lab Med 42:1355–1363 PMID: 15576296
  21. Millán J, Pintó X, Muñoz A, et al (2009) Lipoprotein ratios: Physiological significance and clinical usefulness in cardiovascular prevention. Vasc Health Risk Manag 5:757–765 PMCID: PMC2747394
  22. Shrivastava P, Agrawal A (2016) C-reactive protein and Apo B as better predictor of STEMI than lipid profile. Int J Res Med Sci 4583–4587 DOI: 10.18203/2320-6012.ijrms20163334
  23. Ridker PM, Rifai N, Rose L, Buring JE, Cook NR (2002) Comparison of C-reactive protein and low-density lipoprotein cholesterol levels in the prediction of first cardiovascular events. N Engl J Med 347:1557–1565 PMID: 12432042

    Bildnachweis Slider Beitragsbilder:
    cholesterin HDL LDL © dDara shutterstock
    Arteriosklerose © Teguh Mujiono shutterstock
    cholesterin tests © 2 Room’s Studio shutterstock
    cholesterin labor 1 © Oskari Porkka shutterstock




Wie Allergien und Hautekzeme in 3 Jahren für immer verschwinden können

Ganzheitliche Wege zu Allergiefreiheit und schöner Haut.

Haben Sie auch schon „alles versucht“, aber Nießanfälle, Atemnot, Blähungen und Durchfall machen Ihnen noch immer das Leben schwer?
Willkommen im Club!

Eine stetig wachsende Anzahl von Kindern und Erwachsenen leidet unter Krankheiten, die allergischer Natur sind.
Heuschnupfen, Asthma oder Nahrungsmittelallergien können von Kindheit an bestehen, aber grundsätzlich in jedem Lebensalter auftreten. Selbst 75-jährige können noch eine neue Allergie entwickeln.
Aber auch viele chronische Hautkrankheiten können einen allergischen Zusammenhang haben. Allen voran die Neurodermitis mit ihrem quälenden Juckreiz.

Ich selbst weiß ein Lied davon zu singen.
Seit Kleinkindalter litt ich an starker Katzen- und Pollenallergie und – noch schlimmer – an schwerster Neurodermitis. Oft traute ich mich gar nicht mehr unter Leute zu gehen, da auch Gesicht und Hände befallen waren und die blutig gekratzte, verdickte Haut kein schöner Anblick war.

Was hatte die Schulmedizin für mich parat? 
Hochdosierte Cortisonsalben als Dauertherapie waren die scheinbar einzige Lösung, die zwar endlich das Ekzem unterdrückten, aber besonders im Gesicht die Haut immer dünner werden ließ und mit zunehmendem Alter vorzeitige Faltenbildung bewirkte. Sobald ich die Cortisonbehandlung reduzierte, flammte das Ekzem umso schlimmer wieder auf. Meine Haut war praktisch süchtig auf Cortison.

Während meines Medizinstudiums begann nun meine Suche nach einem alternativen Therapiekonzept.
Die damalige Schulmedizin – trotz jahrelanger klassischer Desensibilisierungstherapie – hatte mir nicht helfen können.
Im Laufe meiner Testfahrt durch meine Zusatz- Ausbildungen in Homöopathie, TCM und Akupunktur, Darmsanierungen und Nahrungsmittelkarenz, Bioresonanz, Psychotherapie und Kinesiologie, Zahnsanierung und Amalgamentferung etc. habe ich ein breitgefächertes Wissen auf dem Gebiet der Komplementärmedizin erworben und mich selbst als Versuchskaninchen benutzt und schon bald erste Erfolge verzeichnet.

Als ich vor ca. 15 Jahren durch eine Freundin von der EPD (Enzym potenzierte Desensibilsierung) erfuhr, die ihr allergisches ADHS- Kind erfolgreich auf der Grazer Kinderklinik damit behandeln ließ, gelang der Durchbruch:
Mit Hilfe der EPD verschwand die Neurodermitis im Laufe von 3 Jahren vollständig und ist durch die 1x jährlichen Auffrischungen auch nicht wieder gekommen.

Fazit:
Wichtig war die vorbereitende Entgiftung und Immunmodulation durch die jährlichen Darmsanierungen, Schwermetallausleitung und Allergiebehandlung mit der Psychokinesiologie, sodass die Enzympotenzierte Desensibilisierung, die auch gegen Nahrungmittelunverträglichkeiten eingesetzt wird, ihre Wirkung voll und nachhaltig entwickeln konnte.

Heute esse ich alles, was mir schmeckt und einer gesunden Ernährung entspricht. Mit früher unverträglichen Nahrungsmitteln bin ich zwar immer noch vorsichtig, habe aber nicht das Gefühl, auf etwas verzichten zu müssen und mache ungestraft Ausnahmen, wenn ich eingeladen bin oder auswärts essen gehe.
Katzen- oder Pollenkontakt bleiben praktisch ohne allergische Reaktion und ich kann mich über meine gesunde Haut freuen.

Pack das Übel an der Wurzel!

Die Ganzheitsmedizin legt bei der Allergiebehandlung besonderes Augenmerk auf den Darm.
 Da die Darmschleimhaut die „Volksschule“ für 80% des Immunsystems darstellt, haben praktisch alle Allergiker und Neurodermitiskranke gleichzeitig einen geschädigten Darm.
 Daher muss eine Behandlung, die an die Wurzel geht, immer auch eine Darmsanierung beinhalten.

Das Immunsystem direkt umschulen – die Desensibilisierung

Direkt im Immunsystem kann auch eine Umstimmung erzielt werden. 
Seit Jahrzehnten wird in Allergieambulatorien und bei speziell geschulten niedergelassenen Ärzten eine Desensibilisierungstherapie angeboten. Dabei werden ausgewählte Allergene, meist 1 bis 2, als Spritze in die Haut oder als Tropfen unter die Zunge verabreicht. Dabei wird die Dosis von Mal zu Mal gesteigert, mit dem Ziel, das Immunsystem gegen das Allergen „abzuhärten“, sodass der Körper irgendwann nicht mehr allergisch reagiert.

Nachteil:
nur wenige Allergene können zeitgleich behandelt werden.
 Nahrungsmittelallergien können gar nicht behandelt werden.

Anders wirkt die s.g. EPD (Enzym Potenzierte Desensibilisierung).
Hier liegt der Vorteil darin, dass über 100 verschiedene Allergene in noch viel geringerer Dosierung verwendet werden.
 Der Körper sucht sich quasi die Allergene aus, gegen die er eine Allergie ausgebildet hat, baut dagegen eine Toleranz auf und der Rest fällt gleichsam wie durch einen Rost reaktionsfrei durch.

Die minimale Dosierung der Allergene bei höherer Wirksamkeit auf viele Allergene gleichzeitig ist der Beimischung eines Enzyms zu verdanken, der Beta-Glucuronidase.
 Dies ist ein Enzym, das natürlicherweise in unserem Körper vorkommt und wie ein Katalysator als biologischer Verstärker der EPD wirkt.

Welche Allergien können mit der EPD gemildert werden?

  • Inhalationsallergene (Pollen, Milben, Staub)
  • Chemikalien, Umwelttoxine
  • Nahrungsmittel

Worin liegt der Vorteil der EPD gegenüber der konventionellen Desensibilisierung?

Mehr Sicherheit:
jede Desensibilisierung birgt das Restrisiko einer starken allergischen Reaktion in sich (Anaphylaxie).
 Diese wird bei der EPD minimiert durch

  • die hypoallergene Diät die 3 Tage lang um die EPD herum eingehalten werden muss, sodass nichts, was in der Spritze ist, in allergener Form dem Körper zugeführt wird.
  • Es wird nicht während des Pollenflugs desensibilisiert.
  • Es werden noch geringere Mengen der Allergene verabreicht.

Bessere Wirksamkeit:

Dies wird durch das Enzym Betaglucuronidase erreicht.

Seltenere Anwendung:

Alle 6 – 8 Wochen und bei Pollenallergie nur im Herbst und Winter, also bis zu 3 Mal pro Jahr je 1 Injektion in die Haut am Unterarm.

Geschichte der EPD

Sie ist eine zufällige Entdeckung des tschechischen HNO-Arztes Dr. S. Popper 1956. 
Bei dem fehlgeschlagenen Versuch, Nasenpolypen durch Injektion von dem Enzym Hyaluronidase in die hyaluronsäurehaltigen Gewächse aufzulösen, bemerkte er als quasi „Nebenwirkung“, dass bei allergischen Patienten die Heuschnupfensymptome massiv zurückgingen.
In den 1960er Jahren entwickelte der englische Arzt Dr. Len McEwen diese geniale Idee zu einer der effektivsten biologischen Immuntherapien gegen Allergien und Intoleranzen und nannte sie EPD.

Wann wirkt die EPD?

Ab der ca. 4. Injektion ist meist schon eine Besserung zu spüren. 
Ab der 8. tritt in der Regel die eigentliche Wirkung ein. Allerdings reagiert hier jeder Körper individuell.

Allgemein gilt:
Die Allergiebehandlung ist immer eine Geduldsprobe.
Es dauert im Schnitt mindestens 3 Jahre, bis das Immunsystem endgültig umgeschult ist. Es muss immerwieder erneut „erinnert“ werden, damit der Toleranzaufbau nachhaltig wird.
Und denken Sie daran, die EPD ist nur ein Baustein in dem ganzheitsmedizinischen Konzept der Allergietherapie!

Was ist das ganzheitsmedizinischen Konzept der Allergietherapie?

  • Vorbereitende Entgiftung und Immunmodulation durch
  • Finden und vorübergehendes Meiden von Nahrungsmittelintoleranzen
  • jährliche Darmsanierungskur
  • Zahnsanierung, Amalgam ersetzen, Schwermetallausleitung: Schwermetalle verwirren das Immunsystem.
  • Sanieren von stillen Entzündungsherden (silent inflammation)
  • Umweltgifte, Industriegifte minimieren: Nahrungsmittel in Bioqualität kaufen.
  • Aufhören zu rauchen (passiv + aktiv): der Rauch macht die Schleimhäute noch empfindlicher
  • Bewegung:  stärkt nicht nur die Muskeln, sondern auch das Immunsystem.
  • Urlaub am Meer bzw. im Hochgebirge: 
Über 1500 Metern Seehöhe gibt es kaum mehr Pollen, Schimmelsporen oder Hausstaubmilben.
    Der Meeresurlaub bessert bekanntlich Hautkrankheiten wie Neurodermitis und Psoriasis innerhalb von Tagen!
 Dabei hat man beobachtet, dass der Klima-WECHSEL ausschlaggebend ist.
 Wenn Sie am Meer wohnen, wird Ihnen das Bergklima helfen. Menschen aus Binnenländern werden am Meer Linderung erfahren.
  • Behandlung des psychosomatischen Aspekts der Allergie durch reflektorische psychotherapeutische Methoden wie der EFT, EMDR, Psychokinesiologie…) und Hypnose.

Was hat die Psyche mit Allergie zu tun?

Der Einfluss unserer Psyche und Emotionen auf unser Immunsystem ist nicht zu unterschätzen.
Diese Erkenntnis hat in der Wissenschaft der Psychoneuroimmunologie ihr festes Fundament.

Dazu mein Lieblingbeispiel eines erstaunlichen Versuchs:
Pollen-Allergiker, die auf Primeln allergisch waren, wurden in einen Raum geführt, der voller blühender Primeln war. Die Probanden begannen sofort zu nießen oder ihr Asthma zu entwickeln. Dann gab man ihnen die wunderschönen Primeln in die Hand – und siehe da, die Blumen waren alle aus Plastik!
Dies zeigt ganz deutlich, wie eng unsere Psyche mit dem Immunsystem verknüpft ist.
Dies rechtfertigt aber auch den Umkehrschluss, dass der Heilungsweg auch über die Psyche gehen kann.

In Österreich ist – im Gegensatz zu anderen EU-Ländern – diese Art der Desensibilisierung nicht offiziell zugelassen. Daher ist sie hierorts weitgehend unbekannt.
Schade, denn die EPD ist um eine Vielfaches effektiver als die klassische Desensibilisierung.
Unter bestimmten Umständen darf sie allerdings bei ausgewählten Fällen dennoch angewendet werden.

Wollen Sie wissen, ob Ihr Darm geschädigt ist und bei Ihrer Allergie eine Rolle spielt?
Dann machen Sie den Test! (<– hier klicken!)